Die Tarifrunde bei deutschen Sparkassen und Landesbanken ist eröffnet. Die Gewerkschaft Verdi fordert zum Auftakt nach einer Mitgliederbefragung 12,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber ein Plus von 500 Euro, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Der Tarifvertrag deckt 45 Institute ab, darunter Landesbanken, Dekabank, Förderbanken, Bausparkassen und einzelne Sparkassen. Betroffen sind insgesamt mehr als 60.000 Mitarbeiter. Die Verhandlungen sollen im Juni beginnen. Der aktuelle Tarifvertrag läuft bis zum 31. Mai 2024.

"Wir fordern ein deutliches Einkommensplus, um den aufgelaufenen Reallohnverlust der Beschäftigten der öffentlichen Banken auszugleichen", erklärte Verhandlungsführer Jan Duschek auf der Verdi-Website. Man habe wegen der Teuerung den Fokus in dieser Tarifrunde bewusst auf das Thema Gehaltserhöhung gelegt, habe aber auch Gesprächsbedarf beim Thema flexiblere Arbeitszeit.

Arbeitgeberverband bezeichnet Forderung als "unrealistisch"
Der Arbeitgeberverband der öffentlichen Banken nannte die Forderung von Verdi "unrealistisch" und verwies dabei explizit auf zu erwartende Belastungen aus Immobilienkrediten.

"Die zuletzt guten Ergebnisse einzelner Banken sind zu einem Großteil einem Sondereffekt durch den kräftigen Zinsanstieg geschuldet", so Arbeitgeber-Verhandlungsführer Gunar Feth, Vorstandschef der SaarLB. "Sie können nicht darüber hinwegtäuschen, dass das wirtschaftliche Umfeld sich deutlich eingetrübt hat. Dies gilt insbesondere für den Immobilienmarkt, von dem erhebliche Belastungen für die Banken ausgehen." (Bloomberg/ohm)