Erneut greift ein deutscher Finanzkonzern bei einer österreichischen Kapitalanlagegesellschaft zu. Die Dekabank, der Wertpapierspezialist der deutschen Sparkassengruppe, wird die österreichische Fonds-Manufaktur Spängler IQAM Invest GmbH übernehmen. Das Closing ist, vorbehaltlich der aufsichtsrechtlichen Genehmigungen, bis Jahresende geplant, teilen die beiden Unternehmen mit. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Fondsmanagement bleibt
"Die österreichische GmbH bleibt bestehen, das Fondsmanagement bleibt in Österreich", sagte eine Sprecherin der Deka gegenüber FONDS professionell ONLINE. Zu Vertriebsplänen in Österreich sagte sie nichts. Hintergrund der Übernahme sei das Know-how der IQAM, das sich gut mit dem quantitativen Angebot der Deka ergänze, sagt die Sprecherin.

"Wenn es um Spezialfonds geht, da werden die österreichischen Kunden weiter einen österreichischen Assetmanager wollen. Bei Publikumsprodukten wird man vergleichen, ob Frankfurt oder Salzburg die besseren Lösungen hat", erklärt Markus Ploner, Geschäftsführer von Spängler IQAM. Die Vision der Deka sei es, einen großen europäischen Champion für quantitative Produktlösungen zu formen. Es sei eine europaweite Expansion geplant. Der Anstoß zur Übernahme sei vom Käufer gekommen.

Akademische Forschung
IQAM sei "sehr gut mit der akademischen Forschung mehrerer Universitäten verzahnt", heißt es bei Deka zu den Beweggründen für den Kauf. "Im europäischen Raum nimmt die Fondsboutique im Bereich Faktor Investing mit der Entwicklung eigener Modelle eine wichtige Rolle ein", heißt es. Durch den Zusammenschluss sollen die Research-Einheiten beider Häuser (Deka IQ-KAP und IQAM Research Center) gebündelt werden. (eml)


Über Deka:
Die Dekabank ist das Wertpapierhaus der Sparkassen, gemeinsam mit ihren
Tochtergesellschaften bildet sie die Deka-Gruppe. Mit Total Assets in Höhe von rund 310 Milliarden Euro (per 30.06.2020) sowie rund 4,9 Millionen betreuten Depots ist sie nach Eigenangaben einer der größten Wertpapierdienstleister und Immobilien-Asset Manager in Deutschland.

Über IQAM Invest:
Ursprünglich 1988 als Kapitalanlagegesellschaft und 100-prozentige Tochter des Bankhauses
Spängler in Salzburg gegründet, firmiert die Fonds-Manufaktur seit rund zehn Jahren als
Spängler IQAM Invest GmbH. Mittlerweile hält das Bankhaus Spängler 44,23 Prozent, die IQAM Partner GmbH 25,5 Prozent, Wüstenrot Versicherungs-AG 25,01 Prozent und die Ärztekammer Salzburg 5,26 Prozent. Mit Aufbau des quantitativen Asset Managements innerhalb der letzten fünfzehn Jahre steigerte das Haus das betreute Fondsvolumen nach Eigenangaben um 68 Prozent auf rund sieben Milliarden Euro im Jahr 2019. 60 Mitarbeiter betreuen insgesamt rund 100 Publikums- und Spezialfonds.