Kunden der Commerzbank und deren Direktbank-Tochter Comdirect erlebten gestern, am 3. Juni, eine böse Überraschung. Wegen einer massiven IT-Panne waren Überweisungen, insbesondere Daueraufträge und Lastschriften, zwischen Mitternacht und 8.30 Uhr auf und von Konten der beiden Geldhäuser nicht ausgeführt worden – und das ausgechnet am ersten Arbeitstag des Monats, der unter Kennern als besonders transferträchtig gilt. Das Spezielle an der Störung war, dass sie sowohl eingehende wie ausgehende Aufträge betraf – es ging also nichts mehr, wie die Bank in einer Mitteilung an ihre Kunden zugeben musste.

Wie das Branchenportal "Finanzszene.de" unter Berufung auf interne Schreiben der Bank berichtet, betraf das Problem aber "nur" Kunden, deren Bankleitzahl an der vierten (respektive deren IBAN an der achten) Stelle eine "4" aufweist. Das betrifft alle Kunden der "alten" Commerz- und der Comdirect Bank. Einzige Ausnahe: Wer von der ehemaligen Dresdner Bank kam, die 2008 von der Commerzbank übernommen worden war, hat keine "4", sondern die "8" als vierte (beziegungsweise achte) Stelle der Kennnummernl. 

Das Geldinstitut bittet betroffene Kunden, selbst zu überprüfen, ob Zahlungen oder Abbuchungen erfolgten oder nicht. Grundsätzlich hat die Bank nach eigenen Angaben Geldtransfers, die Kunden veranlasst haben, nachgeholt. In Fällen, bei denen der Commerzbank- oder Comdirect-Kunde selbst die Zahlung erhalten sollte, könne die Bank nicht automatisch nacharbeiten. Hier müssen sich die Kunden selbst mit der anderen Seite, von der sie die Zahlung erwartet haben, in Verbindung setzen oder aber einen Kundenberater kontaktieren. (jb)