Im Tarifkonflikt mit der Postbank weitet die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) die Warnstreiks vor der vierten Verhandlungsrunde noch einmal deutlich aus. Neben den Beschäftigten im Backoffice und in den Callcentern ruft die Gewerkschaft für den kommenden Donnerstag (11.4.) nun auch die Filialmitarbeiter dazu auf, bundesweit die Arbeit niederzulegen. 

"Damit wird noch einmal ein deutliches Zeichen gesetzt, dass alle Beschäftigten hinter den Forderungen nach einer deutlichen Verbesserung der Bezahlung und einer Verlängerung des Kündigungsschutzes stehen", erklärt Verdi-Verhandlungsführer Jan Duscheck. In den Backoffice-Bereichen sowie den Callcentern wird bereits seit Dienstag (9.4.) gestreikt.

Verdi zieht Konsequenzen
Mit dem erhöhten Druck auf die Arbeitgeberseite zieht Verdi die Konsequenzen aus den sich bereits über mehrere Wochen hinschleppenden Verhandlungen. In drei Gesprächsrunden konnten keine Ergebnisse erzielt werden. Die Gewerkschaft fordert von der Konzernmutter Deutsche Bank für die rund 12.000 Beschäftigten mit einem Postbank-Tarifvertrag eine Erhöhung der Gehälter von 15,5 Prozent, mindestens aber um 600 Euro. Zudem verlangt Verdi eine Verlängerung des Kündigungsschutzes bis zum 31. Dezember 2028 bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. 

Dagegen bietet die Arbeitgeberseite lediglich eine Anhebung der Gehälter von 6,4 Prozent und mindestens um 250 Euro zum 1. Juni 2024 an. Eine weitere Erhöhung um zwei Prozent soll zum 1. Juli 2025 erfolgen. Den Kündigungsschutz will die Deutsche Bank bei einer Laufzeit von 29 Monaten bis zum 31. Dezember 2026 verlängern. In den drei betroffenen Bereichen sollen die Warnstreiks bis einschließlich Donnerstag dauern. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 16. April anberaumt. (am)