Das Jahr 2023 war für das Fintech Raisin, besser bekannt unter der Marke "Weltsparen", ein Meilenstein. Das Unternehmen ist zum ersten Mal in seiner Geschichte über ein gesamtes Jahr hinweg profitabel gewesen, wie es in einer Mitteilung heißt. Der Umsatz verdoppelte sich vergangenes Jahr fast auf den neuen Rekordwert von 158 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) lag bei 20 Millionen Euro und der Nettogewinn bei über einer Million Euro. 

Der Grund für die guten Zahlen ist die Zinswende, von der Raisin als eines der wenigen Fintechs profitieren konnte. Über die Plattform von "Weltsparen“ können Anleger in höher verzinste Tages- und Festgeldkonten bei vielen europäischen wie auch globalen Banken investieren. Durch die gestiegenen Zinsen im Euroraum lohnte es sich wieder, auf Festzinsangebote zu setzen. 

Treue Bestandskunden
Das haben offenbar gerade auch bestehende Kunden genutzt. Über sieben Milliarden Euro der Nettozuflüsse kamen von Kunden, die bereits vor 2023 über "Weltsparen" anlegten. Das verwaltete Vermögen auf der Plattform stieg um 74 Prozent auf insgesamt 57 Milliarden Euro. Zudem haben sich 2023 alleine 72 Banken "Weltsparen" neu angeschlossen, mittlerweile beziehen 257 Banken weltweit Einlagen über Raisin, betont das Fintech. Wie viel der Anlagebereich, der einen Robo sowie Krypto- und Private-Equity-Investments umfasst, zum Ergebnis beitrug, geht aus der Mitteilung nicht hervor.

Mit dem Gewinn ist Raisin eines von wenigen großen deutschen Fintechs, die die Schwelle zur Profitabilität überschritten haben, schreibt das "Handelsblatt“. Dieses Ziel habe nach eigenen Angaben auch der Neobroker Trade Republic erreicht. Anders sieht es laut der Zeitung bei der Smartphonebank N26, dem Trade-Republic-Konkurrenten Scalable Capital und Solaris aus. (jb)