Im Streit um faule US-Hypothekengeschäfte zeigt sich die Schweizer Großbank Credit Suisse kampfbereit. Offenbar hat sich das Geldhaus nicht auf einen Vergleich eingelassen, den das US-Justizministerium vorgeschlagen hatte. Dies berichtet das "Handelsblatt" und bezieht sich dabei auf Insiderinformationen der Nachrichtenagentur Reuters.

Dem Vernehmen nach hätte die Schweizer Bank nach dem Vorbild anderer angeklagter Institute einen Gerichtsprozess gegen Zahlung von fünf bis sieben Milliarden US-Dollar beilegen können, schreibt das "Handelsblatt". Insidern zufolge habe Credit Suisse das Angebot der Washingtoner Behörden jedoch abgelehnt. Credit Suisse strebe eine geringere Strafe an. "Die Bank ist zuversichtlich, eine bessere Lösung finden zu können", habe eine mit der Angelegenheit vertraute Person erklärt.

Fälle könnten Mitte Januar abgeschlossen werden
Die Auseinandersetzung zwischen Credit Suisse und dem US-Justizministerium ist auch für die Deutsche Bank von Bedeutung. Das Frankfurter Geldhaus zählt zu einer Gruppe europäischer Banken, mit denen die US-Behörden momentan die finalen Verhandlungen über einen Hypothekenvergleich führen. Dem "Handelsblatt" zufolge will das Ministerium die Fälle noch vor dem Amtsantritt des neuen Präsidenten Donald Trump Mitte Januar möglichst gesammelt abschließen.

Insider halten im Falle der Deutschen Bank offenbar einen endgültigen Vergleich noch vor Weihnachten für möglich. Die Washingtoner Behörden hatten die Verhandlungen mit einer Strafforderung von 14 Milliarden US-Dollar eröffnet. Experten gehen aber davon aus, dass die endgültige Strafe deutlich unter der anfänglichen Forderung liegen wird. (am)