Der britische Lebensversicherer Prudential spaltet sein Europa-Geschäft inklusive dem traditionsreichen Fondsanbieter M&G ab. Dieser Bereich soll als eigenständige Gesellschaft an die Börse gebracht werden. Dies teilte der Finanzkonzern bei der Vorstellung der Jahresbilanz in London mit. Das Haupthaus will sich dagegen auf das Geschäft in Asien, Amerika und Afrika konzentrieren.

Prudential hatte den Schritt bereits im vergangenen Jahr vorbereitet und sein hauseigenes, europäisches Investment- und Versicherungsgeschäft mit M&G verschmolzen. Diese Einheit soll nun als M&G Prudential an die Börse gebracht werden. Das Unternehmen dürfte aufgrund seiner schieren Größe vom Start weg in den britischen Leitindex FTSE 100 aufgenommen werden. Der Bereich soll sich zukünftig auf Altersvorsorge-Produkte mit geringerem Bedarf an Eigenkapital konzentrieren.

Europa-Leben geht in Run-off
Ein Teil des britischen Altersvorsorge-Geschäfts verkauft Prudential im Zuge dessen an den Abwickler Rothesay Life. Die Bestände belaufen sich auf zwölf Milliarden britische Pfund (13,5 Mrd. Euro). Zuvor hatte bereits das frisch fusionierte Haus Aberdeen Standard Life angekündigt, sein Lebensversicherungsgeschäft an die Phoenix Group zu verkaufen.

Trotz des Spin-offs und der Neuausrichtung soll der Hauptsitz sowohl von Prudential als auch von M&G Prudential weiterhin London sein. Beide Aktien sollen an der Londoner Börse notiert werden. Die bestehenden Prudential-Aktionäre sollen Anteile an beiden Unternehmen erhalten. (ert)