Die Kühlschiffe (Reefer) von zwei Fonds des Emissionshauses MPC Capital müssen in eine Sanierung und einmal mehr werden die Anleger zur Kasse gebeten. Denn die Reefer-Flottenfonds 1 und 2, die Deutschland und Österreich verkauft wurden, benötigen frisches Eigenkapital. MPC teilte den Anlegern in einem vorige Woche versendeten Schreiben mit, dass derzeit an einem Restrukturierungskonzept gearbeitet werde und deshalb das Ausmaß der Kapitalerhöhung noch nicht feststehe. "Die Erhöhung wird auf freiwilliger Basis erfolgen", lässt der Initiator wissen. 

Die beiden Fonds wollen die Tilgungen für die Schiffsdarlehen für die Jahre 2012 und 2013 aussetzen. Daraufhin haben die finanzierenden Banken (u.a. HSH Nordbank) offenbar die Sanierung der Fonds gefordert. An der misslichen Lage der Schiffe ist laut MPC das "leider nochmals verschlechterte Marktumfeld" für Reefer. In der Tat steht es um die Einnahmen der Kühlschiffe schlecht. Die Sportmarkt-Raten lagen laut MPC im ersten Quartal nur bei 0,38 US-Dollar pro Kubikfuß und Monat. Prospektiert sind kalkulierte Einnahmen zwischen 0,78 und 0,83 US-Dollar. 
 
Die Fonds haben aber mehr Probleme als die schlechten Einnahmen. Zum Beispiel hat die Reefer-Flotte 1 einen Teil der langfristigen Schiffskredite in Yen aufgenommen. Außerdem überschreiten die Schiffsbetriebskosten regelmäßig die Planwerte. Deshalb liegen schließlich die Auszahlungen an die Anleger deutlich unter der Prognose. Bis Ende 2010 hat Fonds 1 nur 14 statt der geplanten 40 Prozent des Eigenkapitals ausgeschüttet; bei Fonds 2 sind es zehn statt 32 Prozent. An weitere Auszahlungen ist bis auf weiteres nicht zu denken. (ae)