Online-Vermögensverwalter oder Robo-Berater galten vor einigen Jahren als die Anlagemöglichkeit der Zukunft. Die Hoffnung war, dass sich an Investments interessierte Verbraucher von einem einfachen Online-Abschluss anlocken und überzeugen lassen. Diese Hoffnungen haben sich nicht im erwarteten Maße erfüllt: Das von allen Robos verwaltete Vermögen wird aktuell auf rund zwölf Milliarden Euro geschätzt. Zum Vergleich: Die Mitglieder im Verband unabhängiger Vermögensverwalter (VuV) verwalten mehr als 100 Milliarden Euro.

Dennoch geben die Anbieter nicht auf – dafür gibt es auch gute Gründe. Denn grundsätzliches Interesse an Geldanlagen ist vorhanden, wie die zweite gemeinsame Robo-Advisor-Studie der beiden digitalen Vermögensverwalter Comdirect mit Cominvest und Quirion ergab. Rund drei Viertel der 1.300 befragten Personen, die unter anderem über mindestens 5.000 Euro frei anzulegendes Vermögen verfügen, sind an Investments interessiert, wie aus einer gemeinsamen Pressemitteilung beider Gesellschaften hervorgeht.


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Die Anleger in Deutschland sehen die Robos zudem durchaus positiv. 47 Prozent der Nutzer bewerten ihre automatisierte Geldanlage besser als in der Vorgängerstudie von 2021. Wichtiger für die Finanzdienstleister ist aber wohl, dass auch 18 Prozent derjenigen, die kein Depot bei einem Robo haben, diese auch besser beurteilen. Zentrale Argumente für die Geldanlage mit einem Robo-Advisor sind weiterhin Selbstbestimmtheit, Zeitersparnis und einfache Anlage auch ohne Vorkenntnisse.

Großes Interesse, wenig Wissen
Auch dass rund 60 Prozent aller Befragten sich vorstellen können, Geld bei einem Robo-Advisor anzulegen, dürfte die Anbieter positiv stimmen. Andererseits bedeutet das grundsätzliche Interesse an einem Robo nicht, dass die Verbraucher auch Kunden werden. Keine gute Nachricht ist ferner, dass 39 Prozent der Befragten sagten, dass sie diese digitalen Geldanlagen überhaupt nicht kennen. Das sind sogar fünf Prozentpunkte mehr als in der Vorgängerstudie von 2021. 

"Die Ergebnisse unserer Robo-Advisor-Studie 2023 verdeutlichen, dass trotz des herausfordernden Jahrs 2022 das Interesse an Geldanlage weiterhin hoch ist. Robo-Advisors können eine Lösung für alle sein, die eine professionelle, kostengünstige und bequeme Geldanlage suchen", so Sabine Schoon-Renné, Bereichsvorständin Comdirect und Digital Banking bei der Commerzbank. Martin Daut, Vorstandschef von Quirion, ergänzt: "Wir freuen uns über das gestiegene Vertrauen in Robo-Advisors und die positive Entwicklung des Robo-Advisor-Markts insgesamt. Unsere Erfahrungen zeigen, dass immer mehr Menschen auf die Vorteile von Robo-Advisors aufmerksam werden und ihr Vermögen erfolgreich aufbauen." (jb)