Der Online-Vermögensverwalter Minveo bietet seinen Robo-Service ab sofort nicht nur professionellen, sondern auch Privatkunden an. Die sind schon ab einer Anlagesumme von 50 Euro dabei. Bislang hatte sich die inhabergeführte Gesellschaft, die über eine Lizenz gemäß Paragraf 32 Kreditwesengesetz verfügt, auf das B2B-Geschäft mit Banken, Vermögensverwaltern oder Family Offices fokussiert. Das in München ansässige Institut setzt hierbei auf einen selbst entwickelten Algorithmus, der Risiken effizient managen sollen. Investiert wird in börsengehandelte Indexfonds (ETFs), aber auch aktiv gemangte Fonds und in Einzelwerte.

Die Geschichte von Minveo begann vor ein paar Jahren, als Gründer und COO Johannes Schubert Bedarf für einen effizienten und transparenten Anlageprozess sah. "Dabei hatte ich neben Privatkunden auch Banken und Vermögensverwalter im Blick, für die ein automatischer, auf einem quantitativen Modell basierender Ansatz interessant ist", erzählt Schubert FONDS professionell ONLINE. Denn vor dem Hintergrund steigender Risiken sowie sich fortwährend verschärfender gesetzlicher Rahmenbedingungen wie Mifid II benötigten diese Unterstützung.

Darin sieht Schubert sein Geschäftsmodell: "Nur durch einen hohen Grad an Automatisierung können zukünftig Kundendepots anspruchsvoll und zugleich effizient gemanagt werden. Das betrifft sowohl Depots mit mehreren Millionen Euro als auch jene von Kunden mit einer kleineren Brieftasche." Der Markt für online-basierte Anlagelösungen, die sich an private Kunden richten, sei dabei nicht so stark entwickelt wie viele meinen. "Es gibt noch nicht viele Anleger, die ihr Geld einem Online-Verwalter anvertrauen", so Schubert weiter.

Partner Contentus über Universität gefunden
Für die Umsetzung seines Planes brauchte der Minveo-Gründer aber Partner. Die fand er über das Netzwerk der Universität Mannheim in Form des Vermögensverwalters Contentus. Die Münchner Gesellschaft setzt sich aus ehemaligen Wealth-Management-Bankern zusammen. Diese haben das nötige Investment-Know-How – etwa für die Einzeltitelauswahl – und ergänzen damit die technische Expertise von Schubert und seinem Minveo-Team ideal.

Beide Unternehmen arbeiten seit zwei Jahren inhaltlich zusammen. Minveo managt auch diverse Depots von Contentus – insgesamt verwalten Schubert und sein Team 68 Millionen Euro für mehrere institutionelle und ein paar wenige private Anleger. Zudem gibt es eine personelle Klammer, die beide Institute zusammenhält: Das ist Mathias Gehrke, CEO von Minveo und einer der Geschäftsführer von Contentus. "Die Finanzdienstleistungsbranche befindet sich in einem raschen Wandel. Die digitale Transformation wird unsere bisherige Arbeitsweise stark verändern, darauf müssen wir uns vorbereiten", sagt er.

Servicegebühr von einem Prozent
"Weil unsere Software auch darauf ausgelegt ist, kleinere Vermögen anspruchsvoll und zugleich effizient zu managen, machen wir nun den Schritt in den B2C-Markt", so Gehrke weiter. Für eine Servicegebühr von einem Prozent zuzüglich Fondskosten erhalten die Kunden Zugriff auf die Software von Minveo.

Diese basiert auf zwei elementaren Bestandteilen: quantitativer, selbstlernender Technologie und menschlicher Expertise. "Unser auf Basis menschlicher Korrekturen eigenständig lernendes System erkennt Marktrisiken und unterstützt das Asset-Management-Team. Davon können private sowie institutionelle Anleger wie zum Beispiel Vermögensverwalter stark profitieren", beschreibt Schubert den hybriden Ansatz. "Insbesondere kann die Software früher als ein Mensch erkennen, wenn eine Krise droht – und das Anlagevermögen rechtzeitig sichern." (jb)