Das Fintech Vaamo kooperiert künftig mit Finanzberatern, die über eine Zulassung gemäß Paragraf 34f Gewerbeordnung verfügen. Ihnen verschafft das mittlerweile mit voller Bafin-Zulassung als Vermögensverwalter arbeitende Frankfurter Unternehmen unter der Marke "Ahorn" Zugang zu fünf Modellportfolios auf Basis von Indexfonds des US-Anbieters Dimensional. Als Vergütung erhalten die 34f-Berater einen individuell zu verhandelnden Anteil an der jährlichen Servicegebühr von 1,19 Prozent. Das teilte Vaamo-Vorstand Oliver Vins FONDS professionell ONINE auf Anfrage mit.

Vins erklärte weiter, dass es sich bei dem Angebot nicht um eine White-Label-Lösung handelt. Die Berater bieten die Fonds-Lösungen wie erwähnt unter der Marke Ahorn an. "Der Berater wird aber sehr prominent mit seinem Bild und seinem Logo platziert", so Vins. Aus rechtlicher Sicht fungieren die Berater als Vertriebler der Modellportfolios, die sich die Kunden auf einer Execution-Only-Basis offiziell selbst zusammenstellen. Die Portfolios werden von Vaamo ständig überwacht. Je nach Marktlage erfolgt dann ein Rebalancing.

Geschäftsfokus bleibt bei Privatkunden
Das Fintech betrachtet das Projekt als Ausbau seiner Geschäftsaktivitäten, da man eine große Nachfrage unter Beratern nach einer Fintech-Lösung sehe. Der Berater könne so nicht nur dem veränderten Kundenverhalten, das zunehmend nach Online-Lösungen verlangt, gerecht werden, sondern seinen Aufwand in der Betreuung seiner Kunden oder bestimmter Kundensegmente verringern. "Viele möchten das Angebot als digitalen Baustein in der Beratung nutzen", so Vins weiter.

Einer der ersten Kunden ist nach eigenen Angaben die Honorarkonzept aus Göttingen."Viele junge Berufstätige wollen ihre Investitionen selbstständig online tätigen, sich dabei aber auf professionellen Rat verlassen können. Auf dieses geänderte Nutzerverhalten reagieren wir und geben unseren angeschlossenen Honorar-Finanzberatern ein Tool an die Hand, das persönliche Beratung mit eigenständiger digitaler Geldanlage verbindet", erläutert Geschäftsführer Heiko Reddmann.

Mehrere B2B-Anbieter
Vaamo ist nicht der einzige Anbieter von Fintech-Lösungen für Berater. Auch die European Bank for Financial Services (Ebase) bietet Kooperationspartnern Zugang zu ihrem Robo-Advisor Fintego Managed Depot. Vergangene Woche wurde bekannt, dass das Frankfurter Fintech Youvestor, welches sich an Berater richtet, mit dem US-Vermögensverwalter Blackrock kooperiert.

Der Fokus von Vaamo liegt mittlerweile auch auf dem B2B-Geschäft. Vins wies darauf hin, dass sein Unternehmen seit einiger Zeit mit der Santander Bank, der Digitalbank 1822direkt und dem Fintech N26 zusammenarbeite (FONDS professionell ONLINE berichtete). Das Privatkundengeschäft bleibe aber ein wichtiges Standbein.