Die Frankfurter-Leben-Gruppe hat von der Cofra-Gruppe, zu der auch das Modeunternehmen C&A gehört, die Prudentia Pensionskasse erworben. Damit gehen rund 50.000 Verträge mit 1,8 Milliarden Euro an Kapitalanlagen an die Run-off-Plattform über, die damit ihre insgesamt vierte Bestandsübertragung abgeschlossen hat. Zuvor hat die zur chinesischen Fosun-Gruppe gehörende Abwicklungsgesellschaft unter anderem die Arag Leben und die Pro bAV Pensionskasse übernommen. Damit verwaltet sie in Summe rund 700.000 Altersvorsorgeverträge mit zehn Milliarden Euro an Kapitalanlagen. 

"Wir sind uns der Wichtigkeit der betrieblichen Altersversorgung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Cofra-Gruppe, insbesondere jenen von C&A, bewusst. Der Verantwortung für diese Sozialleistung werden wir uneingeschränkt gerecht", so Bernd Neumann, Vorstand Finanzen der Frankfurter Leben-Gruppe. "Die Bestandsverwaltung der Prudentia wird mit jener der Frankfurter Leben-Gruppe zusammengeführt, so dass die Prudentia von Synergieeffekten profitiert" erklärt Anja van Riesen, Vorstand Operations und IT. Der Kauf der Prudentia muss aber noch von der Finanzaufsicht Bafin genehmigt werden.

Nur Run-offs in der bAV
Während damit bei Beständen von Betriebsrenten innerhalb von rund zwei Monaten der zweite Run-off stattfindet, bleibt es bei Verträgen in der privaten Altersvorsorge weiterhin ruhig. Die Ergo hat den ins Auge gefassten Run-off ihrer alten Lebensversicherungsbestände gestoppt und überlegt, sich selbst als externer Abwickler zu positionieren. Die Axa Versicherung hatte im vergangenen Jahr verkündet, einen Run-off nicht auszuschließen. Den Schritt hat sie bislang aber nicht vollzogen – lediglich die Pro bAV Pensionskasse hat sie an die Frankfurter Leben übertragen.

Die Generali, die die öffentlichen Diskussionen über Run-offs im vergangenen Jahr mit der Bekanntgabe entsprechender Pläne mit losgetreten hatte, hat sich bislang immer noch nicht entschieden, ob sie ihre klassischen Lebenspolicen behält, verkauft oder sich als dritte Option an einer Run-off-Plattform beteiligt (FONDS professionell ONLINE berichtete). (jb)