Scalable Capital hat im Moment gut lachen. Der Online-Vermögensverwalter hat gerade eine vielversprechende Kooperation mit der Santander-Gruppe verkündet. Zudem bestehen schon länger erfolgreiche Partnerschaften mit der ING Diba und der Siemens Private Finance (FONDS professionell ONLINE berichtete). Daher glauben die Münchner fest daran, dass sie im harten Wettbewerb am Robo-Markt bestehen werden. 

Bei vielen Rivalen sind sie da nicht so sicher: "Die Konsolidierung ist bereits im Gang. Dies ist ein natürlicher Prozess, den sie auch in allen anderen Bereichen, nicht nur bei Fintechs sehen. Ich schätze, dass sich von den Neugründungen drei bis fünf Firmen etablieren werden", sagt Erik Podzuweit, Gründer und Geschäftsführer von Scalable, in einem Interview mit dem Branchendienst "Extra-Funds".

Gleiches sehe man in den USA: Größe spiele in der Vermögensverwaltung ebenso wie in anderen Geschäftszweigen eine erfolgsentscheidende Rolle. "Nur die Großen sind langfristig lebensfähig", so Podzuweit, dessen Unternehmen mittlerweile mehr als eine Milliarde Euro an Kundengeldern verwaltet.

Endkundengeschäft bleibt wichtig
In dem Gespräch betont der Scalable-Geschäftsführer, dass sein Unternehmen das B2B-Geschäft konsequent ausbauen werde – und zwar wie im Falle der Santander-Partnerschaft nicht als ausführender Vermögensverwalter, sondern als Zulieferer der IT für einen White-Label-Robo. "Der Ausbau des B2B-Geschäftes ist fester Bestandteil unser Unternehmensstrategie und war auch der Hauptgrund für die Beteiligung von Blackrock", so Podzuweit gegenüber dem Branchendienst. Scalable sei aber kein klassischer Softwareanbieter und werde auch nicht wie einer bezahlt. Man sei ein Partner, der die gesamte technologische Plattform für die digitale Vermögensverwaltung baue, betreibe und weiterentwickele.

Das bedeute aber nicht, dass Scalable das Endkundengeschäft schleifen lasse: "Wir wollen in beiden Geschäftsbereichen, dem B2C und B2B-Geschäft, wachsen", sagt Podzuweit "Extra-Funds". Die Mitbewerber sollten das als Kampfansage verstehen. (jb)