Abrdn plant im Rahmen eines Kostensenkungsprogramms einen deutlichen Abbau von Arbeitsplätzen. Wie der schottische Asset Manager am Mittwoch (24.1.) mitteilte, sollen jährlich mindestens 150 Millionen Pfund (175 Mio. Euro) eingespart und rund 500 Stellen gestrichen werden – das entspricht zirka zehn Prozent der Belegschaft, berichtet "Bloomberg".

Der in Edinburgh ansässige Vermögensverwalter, der aus dem Zusammenschluss von Aberdeen und Standard Life entstanden war, hat seit geraumer Zeit mit Mittelabflüssen zu kämpfen. Die nun vorgestellte Transformation ziele darauf ab, das Kerngeschäft wieder auf ein akzeptableres Rentabilitätsniveau zu bringen und schrittweise Reinvestitionen in Wachstumsbereiche zu ermöglichen, so Abrdn. Der Plan soll weitgehend im Jahr 2024 umgesetzt und im nächsten Jahr abgeschlossen werden.

Weitere Mittelabflüsse bei Abrdn
Stephen Bird, seit 2020 an der Spitze von Abrdn, versucht laut "Bloomberg" die Abläufe zu vereinfachen und die Abhängigkeit des Unternehmens von aktiv verwalteten Investmentfonds zu verringern. Er habe bereits mehrere Runden des Stellenabbaus und anderer Kürzungen durchgeführt. Bisher sei es aber nicht gelungen, die Mittelabflüsse zu stoppen.

In den sechs Monaten bis Dezember 2023 zogen Kunden weitere 12,4 Milliarden Pfund (14,5 Mrd. Euro) ab. Das verwaltete Vermögen habe mit rund 495 Milliarden Pfund (579 Mrd. Euro) einen neuen Tiefpunkt erreicht, schreibt die Agentur.

Von Baillie Gifford verwaltetes Vermögen deutlich gesunken
Auch Baillie Gifford plant im Rahmen einer laufenden Kostenüberprüfung den Abbau von Stellen, wie "Bloomberg" meldet. Der ebenfalls in Edinburgh ansässige Vermögensverwalter habe seinen Mitarbeitern kürzlich mitgeteilt, dass er eine Entlassungsrunde vorbereite, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur berichteten. Es werde erwartet, dass Dutzende der 2.000 Mitarbeiter von Baillie Gifford betroffen sein werden. "Im Rahmen unserer regelmäßigen Geschäftsplanung überlegen wir, wie wir unsere Ausgaben reduzieren können", sagte ein Sprecher.

Baillie Gifford wurde in den vergangenen Jahren mit Erfolgen bei Wachstumsaktien auch einem breiteren Publikum bekannt. Seitdem haben geopolitische Spannungen und Marktvolatilität bei diesen Titeln die Performance zum Teil erheblich beeinträchtigt. Das von Baillie Gifford insgesamt verwaltete Vermögen sank vom Rekordwert von 336 Milliarden Pfund (393 Mrd. Euro) zu Beginn des Jahres 2022 auf 226 Milliarden Pfund (264 Mrd. Euro) am Ende des Jahres 2023. (Bloomberg/ohm)