Wie zu hören ist, laufen für eine potenzielle Veräußerung der Hanseatic Bank bereits Gespräche mit Beratern, berichtet die Nachrichtenagentur "Bloomberg". Societe Generale hält seit 2005 die Mehrheit an dem in Hamburg ansässigen Institut, an dem auch der Versandhändler Otto Group beteiligt ist. Zum Geschäft der Hanseatic Bank gehören Konsumentenkredite, Kreditkarten, Versicherungen und Factoring.

Der Verkauf der Hanseatic könnte einige hundert Millionen Euro einbringen, wie über das Geschäft informierte Insider berichten. Ein Sprecher der SocGen lehnte eine Stellungnahme ab.

Die Hanseatic Bank wurde 1969 von Werner Otto ins Leben gerufen, um den Kunden seines Versandgeschäfts die Finanzierung ihrer Einkäufe zu ermöglichen. Heute beschäftigt die Bank mehr als 500 Mitarbeiter. Die Hanseatic ist dem Vernehmen nach profitabel und erreicht eine Eigenkapitalrendite von 15 Prozent.

Auf den Prüfstand hat SocGen-Chef Slawomir Krupa auch das Depotgeschäft des Konzerns und den Bereich Ausrüstungsfinanzierung gestellt. Die drittgrößte französische Bank kämpft mit schwacher Rentabilität und ist derzeit die Bank in der Eurozone mit der niedrigsten Bewertung in Relation zum Buchwert.

Die SocGen ist nicht die einzige Auslandsbank, die kleinere deutsche Sparten auf den Prüfstand gestellt hat: Auch die britische Barclays Bank sucht einen Käufer für ihre deutsche Kreditkartensparte. (mb/Bloomberg)