Der frühere Vorsitzende der DWS-Geschäftsführung, Nicolas Moreau, hat für seine Tätigkeit 2018 rund 2,9 Millionen Euro erhalten. Dies geht aus dem Vergütungsbericht der Fondsgesellschaft hervor. Der Ableger der Deutschen Bank war im März 2018 an die Börse gegangen und veröffentlichte jüngst seinen ersten Geschäftsbericht als eigene Gesellschaft. Der Mutterkonzern hält nach wie vor die Mehrheit an dem Asset Manager.

Moreau hatte die DWS an die Börse gebracht, war aber nach schwachen Zahlen im Oktober 2018 durch Asoka Wöhrmann ersetzt worden. Ein Teil der rund 2,9 Millionen Euro, die Moreau für das Geschäftsjahr zustehen, fließt aber erst in den kommenden Jahren. Zudem kann die Banktochter Geld einbehalten oder gar zurückfordern. Tatsächlich ausbezahlt wurden für 2018 erst rund 1,7 Millionen Euro, wobei Versorgungsaufwendungen noch nicht berücksichtigt sind.

Zwölf Millionen Abfindung
Hätten der Manager und sein Haus alle vorgegebenen Geschäftsziele erreicht, wäre Moreau bei voller Bonushöhe sogar eine Vergütung von 5,25 Millionen Euro zugebilligt worden. Schlecht weg kommt Moreau dennoch nicht. Immerhin saß der ehemalige Axa-Manager zudem im Vorstand der Deutschen Bank. Hieraus stehen ihm noch einmal rund 2,5 Millionen Euro für das Jahr 2018 zu, wie aus dem Vergütungsbericht des Instituts hervorgeht.

Nach dem Vorstandswechsel hatte der neue Chef Wöhrmann zwei weitere Mitglieder der DWS-Geschäftsführung ausgewechselt, und zwar Jonathan Eilbeck und Thorsten Michalik. Die beiden erhalten zusammen mit Moreau insgesamt eine Abfindung in Höhe von 12,1 Millionen Euro. Wie sich diese Summe auf die drei Manager verteilt, schlüsselt die DWS nicht auf.

Wöhrmann kehrte zum 25. Oktober 2018 von der Privatkundensparte der Deutschen Bank zurück zur DWS. Für die etwas mehr als zwei Monate an der Spitze des Asset Managers stehen Wöhrmann 988.000 Euro ohne Versorgungsleistungen zu. Ausbezahlt wurden bislang rund 535.000 Euro. Anders als Moreau hat Wöhrmann keinen Vorstandsposten bei der Deutschen Bank inne. Dementsprechend stehen ihm keine zusätzlichen Zahlungen von dem Mutterkonzern zu. (ert)