Sparkassen-Präsident Ulrich Reuter verwies am Donnerstagabend (25.1.) bei einer Veranstaltung in Frankfurt zwar auf Fusionen bei den Landesbausparkassen und erklärte, dass diese beispielhaft sein können. Doch erzwingen sollte man Zusammenschlüsse nicht. "Da müssen Strukturen schon gut zueinander passen, die Personen, die Zeiten, der Wille von vielen Beteiligten – und wenn das bei Landesbanken mal der Fall ist, dann werden wir auch da eine Entwicklung erleben. Allerdings verordnen kann man das nicht", erklärte Reuter.

Er plädierte dafür, Gemeinsamkeiten in der Gruppe zu finden und nicht "mit Gewalt" Strukturveränderungen herbeiführen zu wollen. Ohnehin sei die Anzahl der Landesbanken nicht entscheidend. "Die ideale Zahl an Landesbanken ist die, die auskömmliche Ergebnisse erzielt, einen guten Service für alle Sparkassen liefert, möglichst wenige Risiken auf die Bücher nimmt und insgesamt im gesamten Haftungsverbund unauffällig unterwegs ist", sagte Reuter. "Dann ist es egal, wie viele es sind."

Bündelung von Geschäftsbereichen
In der Amtszeit von Reuters Vorgänger Helmut Schleweis hatten Helaba und Dekabank, das Fondshaus der Sparkassen, bereits Gespräche über eine Fusion aufgenommen. Entstehen sollte ein Nukleus, dem sich später andere Landesbanken hätten anschließen können. Jedoch verliefen die Verhandlungen im Sande. Innerhalb der Finanzgruppe wurde die Idee aus den verschiedensten Gründen nicht mitgetragen.

Statt zu fusionieren, haben die Landesbanken zuletzt damit begonnen, kleinere Geschäftsbereiche zu bündeln. So übernahm beispielsweise die LBBW das Zins-, Währungs- und Rohstoffmanagement für Firmenkunden der Sparkassen von der BayernLB, der Helaba und der ehemaligen HSH Nordbank. (mb/Bloomberg)