Paydirekt, der Online-Bezahldienst der Sparkassen, wird vom Markt verschwinden und mit Giropay, dem anderen digitalen Bezahldienst der deutschen Banken und Sparkassen verschmolzen. Das berichtet "Finanz-Szene.de". Dem Branchendienst zufolge wird Paydirekt zwar Giropay übernehmen, zugleich aber als Marke aufgegeben. Künftig wird das Online-Bezahlsystem unter Giropay firmieren. 

Der Grund für diesen Schritt ist dem Branchendienst zufolge der mangelnde Erfolg im Vergleich zu Marktführer Paypal. Paydirekt wurde vor mehr als vier Jahren als gemeinsames Projekt der Privat- und Genossenschaftsbanken sowie der Sparkassen gestartet und sollte dem US-Dienst Paroli bieten. Paydirekt ist allerdings bisher nie richtig in Schwung gekommen, geringe Transaktionensvolumina und hohe Kosten für die Anbindung des Bezahldienstes sorgten bei den teilnehmenden Kreditinstituten für Unmut (FONDS professionell ONLINE berichtete). 

Paypal mit wesentlich mehr Nutzern
Laut "Finanz-Szene.de" hat Paypal rund 23 Millionen Nutzer in Deutschland, Paydirekt indes gerade mal drei Millionen. Giropay, der bereits 2006 gegründete Bezahldienst der Deutschen Kreditwirtschaft und der Sparkassen, steht offenbar besser da, ein ernsthafter Paypal-Konkurrent ist aber auch dieser nicht.

Daher soll die Fusion Abhilfe schaffen, wenngleich "Finanz-Szene.de" vermutet, dass diese nur der Beginn für weitere Zusammenschlüsse ist. "Die eigentliche Idee liegt darin, die beiden Online-Bezahldienste auch mit der ungleich relevanteren Girocard und eventuell auch mit dem P2P-Payment-Dienst Kwitt zu verschmelzen", schreib der Branchendienst. Schon seit Monaten würden dahingehende Bemühungen unter dem Stichwort "#DK" forciert.

Europäische Zahlungsystem geplant
Mit "#DK" entstünde eine deutsches Bezahl-Alternative, die wiederum in die ebenfalls momentan in Gründung befindliche "European Payment Initiative" eingebracht werden könnte – mit dem Ziel, ein europäisches Gegengewicht zu den dominierenden globalen Infrastrukturen von Mastercard und Visa zu schaffen. (jb)