Die Hamburger Sparkasse (Haspa) senkt die Freigrenzen, ab denen ihre Kunden "Strafzinsen" auf Geldeinlagen zahlen müssen, zum 1. Mai stark ab. Für Privatkunden sinkt die Schwelle von bislang 500.000 Euro auf nur noch 50.000 Euro. Firmenkunden müssen künftig ab 100.000 Euro zahlen statt vormals ab 250.000 Euro. Die Höhe der Strafgebühr beläuft sich auf 0,5 Prozent, berichtet die "Welt". Die neuen Sätze gelten sowohl für Neu- als auch für Bestandskunden.

Die Haspa begründet den Schritt damit, dass zahlreiche Wettbewerber Minuszinsen eingeführt und Freibeträge gemindert hätten. Allein im vergangenen Jahr seien der Bank so zusätzlich Giroeinlagen in Höhe von 2,8 Milliarden Euro zugeflossen. "Wir müssen uns vor einem weiteren unkontrollierten Zulauf von Einlagen schützen", sagte Frank Brockmann, stellvertretender Vorstandssprecher der Haspa, gegenüber der Zeitung. "Aktuell kostet uns das einen zweistelligen Millionenbetrag pro Jahr."

Banken reduzieren Freibeträge
Die Zahl der Kreditinstitute, die Negativzinsen für Spareinlagen verlangen, ist zuletzt weiter gestiegen. Auffällig ist, dass auch die Freibeträge stetig sinken. Laut Daten der FMH Finanzberatung betrug der Freibetrag zuletzt bei etwa 30 Kreditinstituten 10.000 Euro oder weniger, berichtet das "Handelsblatt". Sechs Banken verlangen bei Neukunden sogar Strafgebühren ab dem ersten Euro. Anfang Februar zählte FMH insgesamt 234 Geldhäuser, die ihre Privatkunden für Einlagen auf Tagesgeld- oder Girokonten zur Kasse bitten. (fp)