Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat die Pläne des Commerzbank-Vorstandes für den Abbau von knapp 10.000 Stellen heftig kritisiert. Zudem sei die Informationspolitik der Bankleitung mehr als dürftig und verunsichere die Mitarbeiter. Dies berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ).

Die Hälfte der Stellen, die der Vorstand einsparen wolle, scheine völlig aus der Luft gegriffen, sagte Mark Roach von Verdi, der im Aufsichtsrat der Bank sitzt. Zudem habe der Vorstand um den Vorsitzenden Martin Zielke für die andere Hälfte der betroffenen Arbeitsplätze nur die Auskunft gegeben, dass jeweils 2.400 Stellen im Privatkundengeschäft und in der neu formierten Sparte Firmenkunden/Investmentbanking eingespart werden sollen. "Wir wissen nicht, warum, und wir wissen nicht, wo dort – ob im Vertrieb oder in der Verwaltung. Diesen riesigen Stellenabbau sollten die Vorstandsmitglieder den Mitarbeitern doch genau begründen", sagte Roach der Zeitung.

Der Arbeitnehmervertreter erhebt daher schwere Vorwürfe. Der Vorstand verfolge eine Hinhalte-Taktik: "Man lässt die Angst jedes einzelnen Betroffenen wabern", sagt Roach. Nicht einmal weitere Gesprächstermine zwischen Vorstand und Betriebsrat seien vereinbart worden. Roach forderte in der FAZ den Vorstand auf, zügig konkret zu sagen, wo die 9.600 Stellen wegfallen sollen, damit die Mitarbeiter mehr Klarheit hätten. (jb)