Die Commerzbank will ihr Asset Management ausbauen. Dies sagte Vorstandschef Manfred Knof bei der Präsentation der Zahlen für das dritte Quartal. Das Wertpapiervolumen soll bis 2027 durch Nettomittelzuflüsse von bis zu 50 Milliarden Euro steigen. Derzeit verzeichnet das Haus ein verwaltetes Vermögen von 205 Milliarden Euro. Die Erweiterung des Asset-Management-Geschäfts ist Teil der Konzernstrategie bis zum Jahr 2027.

Der Konzerngewinn soll demnach um 55 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro steigen. Da die Aussichten auf weitere Zinserhöhungen der Notenbanken schwinden, setzt Knof auf eine Steigerung der Provisionserlöse. Der Zinsanstieg bescherte dem zweitgrößten deutschen Geldhaus einen Rekordgewinn für die ersten neun Monate in Höhe von 1,8 Milliarden Euro. Damit steuert das Haus auf den höchsten Jahresgewinn seit der Teilverstaatlichung zu.

"Vor allem organisch wachsen"
Der Planung zufolge soll der Zinsüberschuss bis 2027 jedoch nur noch um 3,7 Prozent auf 8,4 Milliarden Euro zulegen. Der Provisionsüberschuss hingegen soll im selben Zeitraum um fast 18 Prozent von 3,4 auf vier Milliarden Euro deutlich stärker wachsen. Kernstück dabei ist der Ausbau des Asset-Management-Geschäfts. Knof will dabei einerseits die Beziehungen zu bestehenden Kunden ausbauen, andererseits aber auch gezielt zukaufen.

"Wir wollen vor allem organisch wachsen – grundsätzlich prüfen wir aber auch geeignete Optionen für Zukäufe und Beteiligungen zum Beispiel im Asset Management und im Zahlungsverkehr", sagte Knof der Wirtschaftszeitung "Handelsblatt". Er betonte jedoch zugleich: "Es geht darum, unser bestehendes Angebot abzurunden", so Knof. "Es ist nicht unser Ziel, im großen Stil Assets oder Kunden zu kaufen."

Tochter gegründet
Das Institut hatte erst im August die Tochter Yellowfin Asset Management gegründet. Die Gesellschaft richtet sich an institutionelle Investoren, Firmenkunden und hochvermögende Privatkunden mit einem zu verwaltenden Vermögen ab 30 Millionen Euro. Das Team besteht aus Portfoliomanagern, die die Commerzbank 2022 von der Société Générale zurückgeholt hatte. 2019 war die Gruppe im Zuge des Verkaufs des Bereichs Equity Markets & Commodities (EMC) an die französische Großbank gegangen.

Die Aktivitäten im Asset Management bündelt die Commerzbank in einem Kompetenzzentrum. Dafür hat das Institut ebenfalls im August Thilo Wolf als globalen Vertriebsleiter engagiert. Wolf war seit 2015 Deutschlandchef von BNY Mellon Investment Management. Zu Jahresbeginn war bekannt geworden, dass er das US-Haus verlassen wird. (ert)