Wissenschaftler des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) ist es gelungen, die Bevölkerungsschicht der Superreichen so genau zu untersuchen wie selten zuvor. Das Ergebnis: Millionäre sind häufig Männer, im Durchschnitt sind sie 56 Jahre alt. Drei von vier sind selbstständig, Unternehmensgesellschafter oder Geschäftsführer. Rund die Hälfte (46 Prozent) der Selbstständigen beschäftigt zehn und mehr Menschen in der eigenen Firma und zählt damit zum deutschen Mittelstand. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung" (SZ).

Für ihre Studie haben die Forscher eine Unternehmensdatenbank mit den Methoden des sozio-ökonomischen Panels verknüpft, einer regelmäßigen Umfrage des DIW. Auch Reichenlisten aus Zeitungen und anderen Medien sind in die Forschung eingeflossen, aus denen das geschätzte Vermögen der reichsten Deutschen hervorgeht. Dabei hat sich gezeigt: Die Vermögenden besitzen mehr als bislang vermutet. Die 0,1 Prozent Reichsten kommen auf ein Vermögen von geschätzt jeweils rund fünf bis acht Millionen Euro, berichtet die SZ. Bisher seien Analysten von drei bis 4,5 Millionen Euro ausgegangen.

Mehr Arbeit, weniger Freizeit
Vermögende verdienen etwa drei Mal so viel wie der Durchschnitt, ein Single kommt im Schnitt monatlich auf 7.600 Euro netto. Die Sparquote liegt im Schnitt bei rund einem Fünftel. Die Forscher fragten auch nach, wie zufrieden die Reichen sind. Zwar bedeutet Geld nicht  automatisch auch Glück. Trotzdem: Millionäre sind deutlich glücklicher als die Wohlhabenden im oberen Viertel der Vermögensverwaltung.

Allein bei der Bewertung der Freizeit schneiden Millionäre kaum anders ab als Bürger mit weniger Vermögen. Die Forscher vermuten, dass dies auch an der hohen Arbeitsbelastung liegt. Millionäre arbeiten im Schnitt 47 Stunden pro Woche. Das sind zehn Stunden mehr als bei anderen. (fp)