Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten von öffentlichen Banken in Stuttgart am Mittwoch (18.9.) zu einem Warnstreik aufgerufen. Demnach treffen sich Mitarbeiter von LBBW, L-Bank, LBS und dem Sparkassenverlag am Hauptbahnhof und ziehen danach über die Königsstraße, Stuttgarts Einkaufs- und Flaniermeile, bis zum Kleinen Schlossplatz.

Mit dem Warnstreik wollen die Gewerkschafter den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, nachdem auch die zweite Runde der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der öffentlichen Banken ergebnislos verlaufen war. Verdi verhandelt hier für bundesweit rund 60.000 Beschäftigte. Die dritte Verhandlungsrunde soll am 10. Oktober in Mainz starten.

Inflation nicht ausgeglichen
Die Arbeitgeber hatten zuletzt eine Erhöhung von insgesamt 10,8 Prozent in drei Schritten bei einer Laufzeit von 35 Monaten angeboten. Verdi fordert 12,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr pro Monat, und eine Erhöhung der monatlichen Vergütungen der Nachwuchskräfte um 250 Euro bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten.

"Das vorliegende Angebot gleicht die Preissteigerungen der letzten Jahre bei Weitem nicht aus", meint Frank Hawel von Verdi Baden-Württemberg. "Bei einer von den Arbeitgebern angestrebten Laufzeit von 35 Monaten würde der deutliche Reallohnverlust für die Beschäftigten der öffentlichen Banken dauerhaft manifestiert werden." Bewegung sieht die Gewerkschaft dagegen bei der Übernahme und der Vergütung von Nachwuchskräften. (ert)