Der schwelende Tarifstreit zwischen der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und den genossenschaftlichen Sparda-Banken geht weiter. Beide Seiten haben sich am Mittwochabend (14. Juli) nach der dritten Verhandlungsrunde ohne eine Einigung getrennt, wie das "Handelsblatt" berichtet. "Wir sind meilenweit auseinander", sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär und -Verhandlungsführer Kevin Voss der Zeitung. Die Sparda-Banken seien in einer "totalen Blockadehaltung", kritisierte er. Der Verband der insgesamt elf Sparda-Banken hat sich gegenüber der Wirtschaftszeitung nicht geäußert.

Dem Gewerkschafter zufolge haben die Sparda-Banken zwar eine Einmalzahlung von 400 Euro sowie ab 1. Januar 2023 eine Gehaltserhöhung von 0,75 Prozent mit einer Laufzeit von 27 Monaten angeboten – in den ersten Runden hatten die Banken sogar auf eine Nullrunde für die kommende zwei Jahre gepocht. Das nachgebesserte Angebot lehnt Verdi dem Handelsblatt zufolge aber ebenfalls ab. Die Gewerkschaft fordert stattdessen ein Gehaltsplus von 3,5 Prozent auf Sicht von zwölf Monaten, rückwirkend ab 1. April dieses Jahres. Voss kündigte daher dem Handelsblatt gegenüber weitere Warnstreiks an.

Schwierige Lage der Sparda-Banken
Die harte Auseinandersetzung zwischen den Banken und der Gewerkschaft wirft laut Handelsblatt ein Schlaglicht auf die schwierige Situation der Kreditinstitute, die besonders unter den Negativzinsen der Europäischen Zentralbank leiden. Der Gewinnrückgang in den vergangenen Jahren sei massiv gewesen: Binnen sechs Jahren sei er um mehr als die Hälfte abgesackt. Der Überschuss der Sparda-Banken fiel im vergangenen Jahr auf knapp 71 Millionen Euro – 2014 betrug der Überschuss noch 148 Millionen Euro. (jb)