Tester nehmen Kundenservice der Robo-Berater unter die Lupe
Anleger interessieren sich zunehmend für sogenannte Robo-Advisor. Ein Testportal hat analysiert, wie gut und wie schnell die virtuellen Portfoliomanager auf Kundenfragen reagieren.
Robo-Berater bieten Anlegern einen überdurchschnittlich guten Kundenservice. Das zeigt eine Auswertung von Robo-Advisor.de. Das Portal hat den Kundenservice neun deutscher, automatisierter Portfoliomanager in den Kategorien Erreichbarkeit, Reaktionszeit und Qualität getestet. Testsieger ist Scalable Capital, insgesamt erhielten sieben Anbieter die Bewertung gut oder sehr gut. Robo-Advisor.de bescheinigt den Anbietern "schnelle und qualitativ hochwertige Auskunft bei Anfragen".
Die virtuellen Manager verwalten per Computermodell ETF-Portfolios und versprechen Anlegern hohe Rendite und hohe Sicherheit bei wenig Aufwand. Das Testportal stellte den getesteten Anbietern drei standardisierte Anfragen per Email, zwei Anfragen per Chat sowie zwei Anfragen per Telefon. "Dabei schnitten sieben von neun getesteten Robo-Advisor mit 88 von 100 Punkten oder besser ab", sagt Niklas Vogt, Leiter der Auswertung.
Lediglich zwei Robo-Berater konnten mit rund 60 Punkten nur eine befriedigende Auskunft geben. "Positiv ist die Erreichbarkeit auf allen drei Kanälen sowie die E-Mail-Redaktionszeit von durchschnittlich zwei Stunden werktags hervorzuheben", sagt Vogt. Mängel bei der Qualität der Auskünfte gab es bei den Anbietern Vaamo und Whitebox.
Robos müssen um die Gunst der Kunden werben
Die Kommunikation per Email sei besonders reibungslos und professionell abgelaufen, sagt Vogt. Alle Robo-Advisor konnten im Test Auskünfte mit hoher Qualität (gut oder sehr gut) geben, die Reaktionszeit lag werktags bei unter 24 Stunden oder geschah sogar noch am selben Tag. Am Samstag gestellte Anfragen wurden in weniger als 48 Stunden oder noch am selben Tag beantwortet.
Probleme mit den Auskünften oder der Erreichbarkeit gab es am Telefon: so konnte der Service-Mitarbeiter von Whitebox etwa die Funktionsweise eines ETF-Sparplans sowie die genauen Konditionen nicht erläutern. "Es ist abzuwarten, wie der Kundenservice ausfällt, wenn das Anlagevolumen und damit die Umsätze zunehmen", sagt Vogt. Noch müssten die Robo-Advisor massiv um die Gunst der Kunden werben. (fp)
