Voraussichtlich zum Jahresende wird der Asset Manager KGAL einen offenen Immobilienfonds für Privatanleger an den Start bringen. "Sachwerte sind für Privatkunden interessant. Es gibt aber wenig Angebote. Diese Lücke werden wir schließen", sagte KGAL-Geschäftsführer Gert Waltenbauer laut einer Mitteilung des vor 50 Jahren gegründeten Unternehmens aus Grünwald bei München.

In der Tat gibt es nur wenige offene Immobilienfonds, die allen Privatanlegern zugänglich sind. Einige führende Anbieter wie Union Investment und Deka vertreiben ihre Produkte ausschließlich über die Volks- und Raiffeisenbanken respektive die Sparkassen. Dem freien Vertrieb stehen nur wenige Fonds zur Verfügung, darunter der Hausinvest von Commerz Real, Grundbesitz Global und Grundbesitz Europa von der DWS, der Leading Cities Invest von Kanam und der Ende 2016 lancierte Swiss Life European Real Estate Living and Working.

Andere Anbieter in den Startlöchern
Waltenbauer nannte keine Details zu dem geplanten Fonds. Klar ist aber, dass die KGAL nicht der einzige Anbieter ist, der das Segment der offenen Immobilienfonds neu beleben möchte. Früheren Meldungen zufolge möchte auch Doric ein solches Produkt lancieren. Lloyd Fonds plant ebenfalls, einen offenen Immobilienfonds aufzulegen.

Den drei genannten Häusern ist gemein, dass sie in der Vergangenheit vor allem geschlossene Beteiligungsmodelle emittiert haben – nicht nur mit Immobilien, sondern auch mit Schiffen oder Flugzeugen.

Produktgattung wächst aus der Krise heraus
Das Segment der offenen Immobilienfonds hat eine schwere Krise hinter sich. Mehr als ein Dutzend teils milliardenschwerer Portfolios mussten in die Abwicklung, weil sie ihre Objekte in der Finanzkrise nicht so schnell veräußern konnten, wie Anleger ihr Geld abziehen wollten. Über viele Jahre hinweg schrumpfte das verwaltete Vermögen dieser Produktkategorie deshalb. Zuletzt konnte sich das Segment aber wieder erholen, zeigen Zahlen der Bundesbank (FONDS professionell ONLINE berichtete). (bm)