Die Nachrichtenagentur "Bloomberg" hat die Daten von LBBW, BayernLB, Dekabank und DZ Bank untersucht. Bei allen vier Banken ist das Durchschnittsalter der Beschäftigten im Jahr 2023 ausnahmslos gesunken. Dies steht im Gegensatz zu den vier Jahren zuvor, in denen die Werte überwiegend angestiegen waren.

Hinter der Trendumkehr dürften zwei Entwicklungen stehen. Zum einen sind viele ältere Menschen von Bord gegangen, weil sie das Rentenalter erreicht oder aber an einem Personal-Abbauprogramm teilgenommen haben. Zum anderen bemühen sich viele Häuser angesichts des demografischen Wandels und neuer Tätigkeitsbereiche, mehr junge Leute zu gewinnen.

"Die Deka hat in den vergangenen Jahren überproportional viele junge Menschen eingestellt, beispielsweise für unsere Trainee-Programme für Zukunftsthemen wie Nachhaltigkeit oder Digitalisierung", erklärte beispielsweise eine Sprecherin der Dekabank gegenüber "Bloomberg".

Mit dem Werben um junge Leute ist die Deka nicht allein. Von den 40.000 Jobs, die Banken und Fintechs etwa im ersten Quartal 2024 öffentlich in Deutschland ausgeschrieben hatten, entfiel ein Viertel auf Nachwuchskräfte. Das zeigen Daten des Personalmarktspezialisten Index Gruppe.

Mehr Bewerber durch Tiktok und Influencer
Bei ihrer Suche nach jungen Mitarbeitern gehen die Banken zunehmend neue Wege. So versuchte beispielsweise die DZ Bank, mit Tikok-Videos gezielt diese Zielgruppe anzusprechen. Zudem arbeitete sie mit Influencern zusammen. Auch die Helaba warb mit einem Video bei Tiktok für eine IT-Ausbildung in ihrem Haus, was sich in erhöhten Bewerberzahlen niederschlug.

Wenn mehr Nachwuchskräfte eingestellt werden und gleichzeitig ältere Kollegen die Banken verlassen, hat das auch Auswirkungen auf die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit. Bei allen vier Banken in der "Bloomberg"-Untersuchung ist sie 2023 erwartungsgemäß gesunken.

Wie sich das Durchschnittsalter der Beschäftigten von LBBW, BayernLB, DZ Bank und Dekabank zuletzt genau entwickelt hat, zeigt unsere Chartstrecke oben. (mb/Bloomberg)