Die Zahl der von Banken, Kreditinstituten und Fintechs in Deutschland öffentlich ausgeschriebenen Stellen belief sich in den ersten drei Monaten dieses Jahres auf 36.973 – ein Minus von zwei Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2022. Das zeigt eine Erhebung des Berliner Personalmarktspezialisten Index Gruppe, die "Bloomberg News" exklusiv vorliegt. 

"Die Turbulenzen um die Silicon Valley Bank und die Credit Suisse verunsichern Banken auch hierzulande. Viele Player halten sich deshalb mit Neueinstellungen zurück", sagte Jürgen Grenz, Chef der Index Gruppe.

Überdurchschnittliche Rückgänge bei den Stellenausschreibungen gab es mit jeweils um die minus zehn Prozent in den beiden Bereichen Consulting/Beratung und Unternehmensführung/Management. Auch in IT/Telekommunikation wurden 1,2 Prozent weniger Stellen ausgeschrieben, nachdem viele Finanzdienstleister über Jahre hinweg hier händeringend nach Mitarbeitern gesucht hatten. Das könnte ein Zeichen dafür sein, dass sich die Lage in diesem Bereich etwas entspannt. Bei zahlreichen Fintechs waren zuletzt Stellen gestrichen worden, wodurch Spezialisten auf den Markt kamen. Erst vergangene Woche kündigte die Smartphone-Bank N26 an, rund 70 Mitarbeiter entlassen zu wollen.

Dazu passt auch, dass das Fintech-Zentrum Berlin im ersten Quartal knapp zwölf Prozent weniger Stellenausschreibungen verzeichnet hat als ein Jahr zuvor. Hessen, Heimat der traditionellen Bankenbranche, kam hingegen auf ein Plus von vier Prozent. Insgesamt 6.777 Stellen wurden in Hessen ausgeschrieben, 4.703 in Frankfurt.

In den beiden vorangegangenen Quartalen hatten die Stellenausschreibungen in der deutschen Bankenbranche auf Jahressicht jeweils noch zugenommen. Eine Bloomberg-Erhebung zeigte zudem vor Kurzem, dass bei Spitzeninstituten von Sparkassen und Genossenschaftsbanken – darunter Dekabank, Helaba und DZ Bank – die Anzahl der Mitarbeiter 2022 gestiegen war.

Die Index Gruppe wertet für ihre Statistiken zum Stellenmarkt 270 Printmedien, 408 Online-Stellenbörsen, das Stellenportal der Bundesagentur für Arbeit sowie die Webseiten von rund 650.000 Firmen aus. (mb/Bloomberg)