Sparkassen und Volksbanken haben die Zahl der Mitarbeiter wieder erhöht. Die genossenschaftlichen Institute beschäftigten Ende vergangenen Jahres 135.400 Personen, ein Plus von 850. Das berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf den Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) und das Analysehaus Barkow Consulting. Bei den Sparkassen gab es einen minimalen Anstieg um 42 Angestellte, insgesamt zählten die öffentlich-rechtlichen Kreditinstitute zum Jahresende gut 191.000 Beschäftigte. Bei den Sparkassen hängt der Anstieg vor allem mit der steigenden Zahl an Auszubildenden zusammen, so das "Handelsblatt".

Dennoch sind die Zahlen bemerkenswert, meint die Zeitung. Denn die Zahl der Beschäftigten im deutschen Retailbanking ist laut Barkow seit der Jahrtausendwende kontinuierlich rückläufig gewesen. Sparkassen etwa hatten zuletzt 2000 ihre Mitarbeiterzahl erhöht. Die Genossenschaftsbanken verzeichneten dem Analysehaus zufolge den letzten Stellenanstieg im Jahr 2013. Die Zahl der Beschäftigten zog damals auf rund 160.000 an. 

Fehlende Fachkräfte
Der aktuelle Zuwachs ist eine Reaktion auf den Fachkräftemangel, der sich in den kommenden Jahren noch verstärken wird. Zahlreiche Banker gehen nämlich in den nächsten Jahren in den Ruhestand, so das "Handelsblatt". Bei den rund 350 Sparkassen treffe das bis 2034 auf etwa 45.000 und damit fast ein Viertel der zuletzt rund 190.000 Beschäftigten zu. Bei den Genossenschaftsbanken gehen 30.000 Beschäftigte, ein Viertel der aktuellen Gesamtzahl, in den kommenden zehn Jahren in den Ruhestand.

Daher rechne der BVR vorerst mit einem weiteren Anstieg der Beschäftigten. "Wir gehen davon aus, dass diese Entwicklung auch im Jahre 2024 anhalten wird, soweit der Personalmarkt dies hergibt", teilte der BVR auf Anfrage der Zeitung mit. "Die Banken bemühen sich um Aufstockung in den Reihen der Nachwuchskräfte, um dem demografischen Wandel etwas entgegensetzen zu können."

Mehr Azubis
Auch daher werben zahlreiche Geldhäuser verstärkt um Auszubildende. Volksbanken und besonders die Sparkassen schraubten die Zahl der Azubis bereits 2023 nach oben. Auch diese Entwicklung dürfte sich fortsetzen. Eine "Handelsblatt"-Umfrage unter 18 Banken ergab kürzlich, dass die meisten Häuser die Zahl der Azubis und Trainees dieses Jahr erhöhen wollen, teils sogar drastisch. (jb)