Die Kunden der Sparkassen hat der Kursverfall wegen der Ausbreitung bislang weitgehend kalt gelassen. "Mit Blick auf den Absatz zeigt sich, dass die Kunden bislang sehr besonnen reagiert haben", sagte Deka-Chef Georg Stocker bei der Bekanntgabe der Jahreszahlen des zentralen Wertpapierdienstleisters der deutschen Sparkassen. "Im März gab es insgesamt nahezu keine Nettoabflüsse."

Dabei stützt sich das Institut auf ein gutes Ergebnis für 2019. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden deutlich mehr Fonds und Zertifikate verkauft. Die Nettovertriebsleistung ist gegenüber dem Vorjahr um 53 Prozent auf 18 Milliarden Euro geklettert. Davon entfielen 11,1 Milliarden Euro auf das Geschäft mit Retailkunden. Das insgesamt verwaltete Vermögen kletterte kräftig um 38 auf mehr als 313 Milliarden Euro.

Aktienfonds waren der Renner
"Dabei haben Sparkassenkunden vor allem Aktienfondsanteile gekauft, der Nettoabsatz der Aktienfonds lag bei 3,2 Milliarden Euro", ergänzte Deka-Finanzvorstand Matthias Danne. Auf Platz zwei der Absatzstatistik im Retailgeschäft folgten die Immobilienfonds mit einem Nettoabsatz von 2,1 Milliarden Euro. Bei den Zertifikaten waren es 5,3 Milliarden Euro.

Besonders die starke Nachfrage nach Wertpapiersparplänen habe zu dem Wachstum beigetragen, heißt es weiter. Im vergangenen Jahr wurden netto 620.000 Deka-Sparpläne abgeschlossen. Der Trend setzte sich zum Jahresauftakt 2020 zunächst fort. "In den ersten zwölf Wochen des Jahres wurden bereits netto über 250.000 Wertpapiersparpläne verkauft", berichtete Stocker. Er hatte zu Jahresbeginn den Deka-Vorsitz von Michael Rüdiger übernommen (FONDS professionell ONLINE berichtete).

"Als wind- und wetterfest bewiesen"
Der hohe Absatz bescherte dem Zentralinstitut des öffentlich-rechtlichen Sektors zudem höhere Einnahmen. Das Provisionsergebnis kletterte 2019 auf 1,34 Milliarden Euro – zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Insgesamt bezifferten sich die Erträge auf 1,56 Milliarden Euro. Das wirtschaftliche Ergebnis ging allerdings um vier Prozent auf 434 Millionen Euro zurück. Grund hierfür waren Rückstellungen für S-Pensions-Management, ein Gemeinschaftsunternehmen für die Kunden der Sparkassen-Finanzgruppe in der betrieblichen Altersversorgung.

Einen Ausblick auf den künftigen Geschäftsverlauf wagte Deka-Chef Stocker wegen der Corona-Krise nicht, sieht sein Institut aber gut aufgestellt. "Das Wertpapierhaus der deutschen Sparkassen hat sich in der Krise bislang als sehr wind- und wetterfest bewiesen", so Stocker. Das Haus habe in den letzten Jahren seine Hausaufgaben gemacht und auch 2019 sehr gut gewirtschaftet. "Die Deka ist sehr stabil und wir sind auch auf eine mögliche weitere Verschlechterung der aktuellen Situation gut vorbereitet." (ert)