Die Führungskräfte der Global-Markets-Abteilung der Goldman Sachs Group wurden diese Woche gewarnt, dass ihr Vergütungspool um einen niedrigen zweistelligen Prozentsatz reduziert werden wird, berichtet "Bloomberg" unter Berufung auf informierte Kreise. Dies steht im Gegensatz sowohl zu den branchenweiten Prognosen für das Geschäftssegment als auch zur überdurchschnittlichen Leistung der Abteilung. Goldmans jährlicher Handelsumsatz ist auf dem besten Weg, die Marke von 25 Milliarden US-Dollar zu überschreiten. Analysten schätzen, dass er das Niveau des vergangenen Jahres um 15 Prozent übertreffen wird.

Insidern zufolge könnte es gegenüber dem derzeitigen Stand der Vergütungspläne Anpassungen geben. Die Bank sei bereits dabei, über diesbezügliche Bedenken zu reden. Ein Sprecher von Goldman Sachs lehnte eine Stellungnahme ab.

Goldman ist in diesem Jahr in einer besonderen Lage. Bankchef David Solomon und Präsident John Waldron versuchen, die Profitabilität des Unternehmens zu sichern, nachdem ein Ausflug in das Konsumentengeschäft höhere Kosten verursacht hat als erwartet. Indessen belastet der globale Abschwung in Geschäftsbereichen wie dem Deals-Segment die Ergebnisse. Die Eigenkapitalrendite von Goldman lag in den ersten neun Monaten bei zwölf Prozent. Das Topmanagement will verhindern, dass das Rentabilitätsmaß sinkt.

Andere große Geschäftsbereiche von Goldman sehen bei ihren Bonuspools dem Vernehmen nach noch größeren Einschnitten entgegen. Im Investmentbanking könnte es noch deutlich stärker abwärts gehen als bei den Wettbewerbern, wo die Boni um ein Viertel sinken dürften. Eine ungewöhnlich hohe Zahl von über hundert Bankern könnte in puncto Bonus sogar komplett leer ausgehen. (mb/Bloomberg)