UBS Asset Management hat im April im europäischen Fondsgeschäft Nettomittelabzüge in Höhe von 3,6 Milliarden Euro erlitten. Dies berichtet die Wirtschaftszeitung "Financial Times" und beruft sich auf Daten der Fondsratinggesellschaft Morningstar. Damit fiel die Asset-Management-Einheit der Schweizer Großbank auf den letzten Platz beim europaweiten Fondsabsatz. Das Institut ist derzeit dabei, die vor gut einem Jahr übernommene Credit Suisse zu integrieren – das Fondsgeschäft inbegriffen. Im März 2024 hatten Anleger lediglich 430 Millionen Euro aus den Fonds abgezogen.

Noch im Februar hatten bei dem kombinierten europäischen Fonds- und ETF-Geschäft von UBS und Credit Suisse Zuflüsse in Höhe von 4,4 Milliarden und im Januar gar von fast sieben Milliarden Euro gestanden. Dies deutete auf eine Erholung hin. Denn seit der Verkündung des Zusammenschlusses im März 2023 hatten die Asset-Management-Ableger der Banken überwiegend Mittelabzüge erlitten. Die UBS habe im Zuge der Integration der Fondspalette der Credit Suisse mit Schwankungen beim Mittelaufkommen gerechnet, zitiert die "FT" eine der Bank nahestehende Person.

Schwieriger Zusammenschluss
"Große Fusionen dauern aufgrund der organisatorischen Komplexität häufig länger als erwartet", sagte Amin Rajan, Geschäftsführer der Asset-Management-Beratung Create-Research, der "FT". "In der Vermögensverwaltung ist die Stabilität einer Organisation in der Übergangsphase von entscheidender Bedeutung, da die Kunden sonst dazu neigen, mit ihrem Geld abzuhauen", erläuterte Rajan.

Morningstar-Investmentexperte Valerio Baselli zufolge entspringt ein Teil der Entwicklung Umschichtungen in der Vermögensverwaltung von UBS. Die Wealth Manager würden "regelmäßig große Umschichtungen zwischen den Anlageklassen vornehmen", berichtet Baselli. Dies habe sich in der Vergangenheit bereits wiederholt in den Zahlen zum europäischen Fondsabsatz bemerkbar gemacht, erläuterte der Experte der "FT" zufolge. (ert)


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