Scalable Capital eröffnet einen "Tech Hub" in Wien. Es ist der vierte Standort des digitalen Vermögensverwalters neben München, Berlin und London. Angesiedelt ist Scalable im "Startup Center Schönbrunn". Man wolle "Talente in Österreich für weiteres europäisches Wachstum anziehen", teilt Scalable mit.

Andreas Schranzhofer, Chief Technology Officer und selbst Österreicher, verweist auf die parallele Stellung Wiens als Technologiezentrum und als regelmäßig lebenswerteste Stadt der Welt. Er hofft, mit einer Präsenz in Wien "die hochqualifizierten Fachkräfte aus der Region" für das Unternehmen gewinnen zu können.

Über 100 Stellen ausgeschrieben
Derzeit hat das Fintech mehr als 100 Stellen ausgeschrieben, davon einen Großteil im Bereich Engineering. Oft besteht die Wahl, ob man vom Standort München, Berlin oder Wien arbeiten möchte, wie eine Sprecherin sagt. Gesucht werden in Wien unter anderem Profis wie Data oder Software Engineers, aber auch Product Manager und Business-Development-Analysten. Scalable-Österreich-Chefin Martina Forsthuber betont, man wolle mit lokalen Partnern zusammenarbeiten. Innovationen sollten nun auch von Österreich aus entwickelt werden.

Scalable hat in den vergangenen eineinhalb Jahren das verwaltete Kundengeld auf 20 Milliarden Euro verdoppelt. Es werden den Angaben zufolge über eine Million Kundinnen und Kunden betreut. Österreich zählt seit der Gründung im Jahr 2014 zum Kernmarkt. Scalable Capital kooperiert seit Jahren mit der Raiffeisen Bankengruppe Österreich, für die sie den digitalen Vermögensverwalter "Will" betreibt.

Auf Wachstumskurs
Das deutsche Unternehmen, zu dessen Gründerriege der gebürtige Innsbrucker Florian Prucker zählt, hat als digitale Vermögensverwaltung begonnen, bietet mittlerweile aber auch eine Online-Brokerage-Lösung an, über die 8.000 Aktien, 2.200 ETFs, 3.000 Fonds, Anleihen und 375.000 Derivate eigenständig gehandelt werden können. Um Kundengeld wirbt das auf Wachstum bedachte Unternehmen momentan mit attraktiven Zinsen auf dem Verrechnungskonto.

Die Dienstleistungen sind sowohl für Privatpersonen zugänglich als auch im B2B-Bereich im Einsatz. Zu den langjährigen Partnern zählen unter anderem die ING, der Robo-Advisor Oskar (Finanzen.net) oder die spanische Santander Group. An den vier Standorten sind Firmenangaben zufolge mehr als 500 Mitarbeitende beschäftigt. Zu den Investoren gehören der US-Vermögensverwalter Blackrock und der chinesische Tech-Konzern Tencent. (eml)