Kleinere Vermögensverwalter mit einem Volumen von weniger als 50 Millionen Euro scheinen offen zu sein, sich mit einem anderen Anbieter zusammenzuschließen. Dies ergab eine Umfrage des Instituts für Vermögensverwaltung (InVV) der Technischen Hochschule Aschaffenburg. Die Untersuchung wertete die die Antworten von 132 Vermögensverwaltungen aus. Einen Zusammenschluss mit einem anderen Haus sehen die Anbieter demnach als Chance, ihre Marktposition zu halten und ihre Ressourcen effizienter zu nutzen.

Die großen Vermögensverwalter, die über ein verwaltetes Vermögen von mehr als 500 Millionen Euro verfügen, legen demgegenüber den Fokus auf die Beteiligung von Mitarbeitenden sowie die Übertragung von Anteilen. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, die langfristige Stabilität und das Wachstum zu sichern. Insgesamt beabsichtigt ein Drittel der unabhängigen Vermögensverwalter in Deutschland, Veränderungen in ihrer Gesellschafterstruktur vorzunehmen, so die Studie.

Grafik (zum Vergrößern auf die Lupe klicken): FONDS professionell; Quelle: Institut für Vermögensverwaltung, TH Aschaffenburg

Auf Veränderungen reagieren
"Die geplanten Veränderungen in der Gesellschafterstruktur spiegeln die dynamische Entwicklung und die strategischen Anpassungen wider, die die Branche derzeit durchläuft", erläutert InVV-Leiter Hartwig Webersinke. "Die verschiedenen Maßnahmen zeigen, dass sowohl große als auch kleine Vermögensverwaltungen auf die sich verändernden Marktbedingungen reagieren und ihre Strukturen entsprechend anpassen."

Das Institut hat das Bewertungsinstrument "InWert" entwickelt. Dieses ermöglicht Vermögensverwaltern, den Wert ihres Unternehmens grob abzuschätzen. Das Tool erlaubt es, erste Anhaltspunkte für den Firmenwert zu erhalten, etwa wenn neue Partner einsteigen sowie wenn eine Übernahme oder ein Verkauf anstehen. Das Werkzeug auf Basis von Excel ist seit vergangenem Jahr über die V-Bank erhältlich. (ert)