Nur wenige Bankkunden in Deutschland nehmen die vor einem Jahr gestärkten Verbraucherrechte zum Anlass für einen Kontowechsel, meldet "Die Welt". Demnach haben von 2.052 repräsentativ Befragten in den vergangenen zwölf Monaten nur rund neun Prozent ihre Hauptbankverbindung geändert. Das zeigen Zahlen des Meinungsforschungsinstituts YouGov. Von den Kontowechslern gab nur gut ein Prozent an, dass die Neuregelung dabei eine Rolle gespielt habe. 

Nach den verschärften Vorgaben, die seit dem 18. September 2016 gelten, muss das neue Institut ein- und ausgehende Überweisungen sowie Lastschriften des alten Kontos übernehmen. Die bisherige Bank hat dazu dem neuen Institut und dem Kunden eine Liste der Aufträge der vorangegangenen 13 Monate zu übermitteln. Nach spätestens zwölf Geschäftstagen soll das neue Konto fertig eingerichtet sein.

Wankelmütige Bankkunden
Ob Kunden ihrer Bank auch in Zukunft die Treue halten, ist schwer zu beurteilen. Noch im Juni zeigten deutsche Bankkunden sich – trotz des verstärkten Trends zu "Strafzinsen" – im Großen und Ganzen  zufrieden mit ihren Geldinstituten. Sie hatten kaum etwas auszusetzen. Ende August gab dann eine Mehrheit an, das Kreditinstitut wechseln zu wollen, sobald für das Girokonto Negativzinsen fällig würden. (fp)