Der Kölner Vermögensverwalter Flossbach von Storch erzielt mit Abstand die höchsten Einnahmen unter den unabhängigen Asset-Management-Häusern in Deutschland. Dies zeigt eine Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft App Audit. Die Experten um Firmenchef Jürgen App analysieren dazu die Jahresabschlüsse der Asset Manager. Die nunmehr im achten Jahr erhobenen Daten beziehen sich auf das Jahr 2020. Denn den Unternehmen bleibt ein Jahr Zeit für die Erstellung der Abschlüsse.

Der App-Audit-Auswertung zufolge erzielte Flossbach von Storch Netto-Provisionseinnahmen in Höhe von 385 Millionen Euro. Damit setzt sich das von Bert Flossbach und Kurt von Storch gegründete Haus deutlich von der zweitplatzierten DJE Kapital von Jens Ehrhardt aus Pullach ab. Die Dominanz der Rheinländer ist eklatant: Mehr als die Hälfte der Gesamteinnahmen der deutschen Top-10-Asset-Manager entfällt auf das Kölner Haus.

Geringer Einsatz, hohe Einnahmen
Ebenfalls einen Spitzenplatz erreicht Flossbach von Storch beim Aufwand-Einnahmen-Verhältnis. Diese Quote liegt bei 16 Prozent. Die Kölner müssen also nur 16 Cent ausgeben, um einen Euro einzunehmen. Bei den in Großkonzerne eingebundenen Asset Managern wie der Deutschen-Bank-Tochter DWS, dem Versicherer-Ableger Allianz Global Investors sowie der genossenschaftlichen Union Investment oder der öffentlich-rechtlichen Deka geht das Verhältnis in Richtung 50 und 60 Prozent, zeigt die App-Studie.

Mit Blick auf den Börsenabschwung im Jahr 2022 stehen den Fondsanbietern aber weniger goldene Zeiten bevor. Die Experten der Unternehmensberatung McKinsey taxierten jüngst den Gewinn der deutschen Asset Manager für 2021 auf 4.4 Milliarden Euro – ein Rekordergebnis. Allerdings halten die Experten 2022 einen Gewinnrückgang um fünf bis zehn Prozent für denkbar. (ert)