Bei dem geplanten Kauf der ABK durch die Berliner Volksbank, mit einer Bilanzsumme von rund 18 Milliarden Euro eine der größten Genossenschaftsbanken in Deutschland, handelt sich um eine Transaktion über die Grenzen des dreisäuligen deutschen Bankensystems hinweg. Normalerweise finden Zusammenschlüsse nur innerhalb des Sparkassen-, des Geno- oder des Privatbankensektors statt.

Verkäufer der ABK ist der bisherige Alleinaktionär Jörg Woltmann, der sich mit 77 Jahren aus dem Bankgeschäft zurückzieht und somit die Nachfolge regelt, hieß es in einer Mitteilung am Mittwoch (28.2.).

Die Bilanzsumme der ABK belief sich Ende 2023 auf rund 630 Millionen Euro. Sie hat etwa 40.000 Kunden. Die ABK soll in Form einer Beteiligung im Laufe des Jahres 2024 in die Konzernstruktur der Volksbank aufgenommen werden. Deren Aufsichtsrat hat der Transaktion bereits zugestimmt. "Wachstum und neue Geschäftsansätze stellen die beiden wesentlichen Treiber unserer strategischen Entscheidung zum Erwerb der Allgemeinen Beamten Bank dar", sagte Carsten Jung, Chef der Berliner Volksbank. 

Eigenständige Marke
Die ABK solle weiter mit eigenständiger Marke am Markt auftreten. Sie ist mit Sparprodukten und Konsumentenkrediten aktiv. Ihre Zielgruppe sind Beamte und Mitarbeiter des öffentliches Dienstes. Der Deal steht noch unter dem Vorbehalt der behördlichen Genehmigungen und insbesondere der Zustimmung der Finanzaufsicht Bafin. 

Im Großraum Berlin ist es nicht das erste Mal, dass sich eine Primärbank aus dem genossenschaftlichen oder dem öffentlich-rechtlichen Bankensektor mit dem Zukauf einer anderen Bank verstärkt. Vor rund 15 Jahren hatte die Mittelbrandenburgische Sparkasse in Potsdam die Weberbank in Berlin übernommen. Verkäufer war damals aber die WestLB und damit ein Institut aus der Sparkassen-Familie. (mb/Bloomberg)