Die Bankbranche steckt in der Krise. Die Zahl der Filialen schrumpft, viele Institute müssen Mitarbeiter entlassen. Die Entwicklung dürfte sich in Zukunft weiter verschärfen, wenn Geldinstitute nicht aktiv gegensteuern, ist Unicredit-Chef Jean Pierre Mustier überzeugt. "Wer nichts ändern will, wird enden wie die Dinosaurier", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ).

Es sei verständlich, dass Veränderung Ängste schafft. Doch um gegen billige Direktbanken und angriffslustige Fintechs bestehen zu können, müssen sich Institute auf ihre Stärken besinnen. "Die Kunden gehen immer seltener wegen standardisierter Themen zur Bankfiliale, sondern für wichtigere Fragen wie Geldanlage oder Hypotheken für den Hauskauf", erklärt der Unicredit-Chef.

Solide Bilanzen und Gewinne
Entsprechend wichtig ist gute und intensive Beratung. Bei der Unicredit will Mustier seinen Mitarbeitern für diese Kernaufgabe mehr Zeit freischauflen, in dem er administrative Tätigkeiten automatisiert.

Eine gute Bank zeichnet sich für ihn durch eine solide Bilanz und damit solide Gewinne aus. Nur so könne sie die Einlagen der Kunden garantieren. Außerdem soll sie das Wachstum der Wirtschaft finanzieren und dafür Kreditrisiken eingehen. "Viele Leute blicken auf neue Start-ups in der Finanzwelt, doch denen haben wir 52 Milliarden Euro Eigenkapital und 16 Millionen Kunden voraus", sagt er. (fp)