Bei Union Investment steht ein Stellenabbau an. Entsprechende Informationen der "Börsen-Zeitung" bestätigte ein Firmensprecher auf Anfrage von FONDS professionell ONLINE. Dem Bericht zufolge sollen in den kommenden drei Jahren insgesamt 270 Stellen wegfallen. Damit und durch sinkende Sachkostenbudgets sollen 150 Millionen Euro eingespart werden.

Ziel der Restrukturierung sei, sich für profitables Wachstum in der Zukunft zu positionieren. Das freiwerdende Geld soll reinvestiert werden. Der Stellenabbau solle "hauptsächlich durch die natürliche Fluktuation und Altersteilzeit" bewerkstelligt werden, so der Firmensprecher. Betroffen sind alle Bereiche des Konzerns. Zuletzt beschäftigte der Fondsanbieter der Genossenschaftsbanken rund 4.300 Mitarbeiter. Der geplante Abbau entspricht also gut sechs Prozent der Stellen.

In vier Bereichen soll investiert werden
Die Restrukturierung darf als Reaktion auf das geänderte Umfeld für Asset Manager gesehen werden. Die Zinswende im vergangenen Jahr beendete eine lange Phase hoher Mittelzuflüsse und steigender Gebühreneinnahmen für die Branche. Auch andere Fondsanbieter, insbesondere aus dem angelsächsischen Raum, legten Kostensenkungsprogramme auf. Union Investment hat sich in diesem Umfeld wacker geschlagen. Für 2022 wies die Gesellschaft mit Blick auf die meisten relevanten Kennzahlen das zweitbeste Ergebnis ihrer Geschichte aus.

Neu investieren möchte Union Investment dem Artikel in der "Börsen-Zeitung" zufolge in vier Feldern. Erstens wird die Digitalisierung vorangetrieben. Zweitens soll die Kooperation mit den Volks- und Raiffeisenbanken, die Basis des Vertriebserfolgs, intensiviert werden. Drittens steht ein Ausbau der alternativen Investments an – unter anderem mit Blick auf Private Equity und Private Debt. Viertens ist geplant, das Thema Nachhaltigkeit noch besser zu bearbeiten. Die Produktpalette soll im Gegenzug verschlankt werden. Details dazu stünden jedoch noch aus. (bm)