Der amerikanische Fondsanbieter Pacer ETFs will auf dem europäischen Markt für börsengehandelte Indexfonds (ETFs) Fuß fassen. Dies sagte Pacer-Präsident Sean O’Hara dem Branchendienst "Financial News". Demnach ist die Gesellschaft dabei, eine Präsenz in der irischen Hauptstadt Dublin aufzubauen. Die ETFs des Hauses sollen dort als UCITS aufgelegt werden. "Damit schaffen wir uns eine Basis, um nach Europa und andere Märkte außerhalb der USA zu expandieren", sagte O'Hara.

Der Anbieter mit Hauptsitz im US-Bundesstaat Pennsylvania ist 2015 gegründet worden und verwaltet mittlerweile ein Vermögen in Höhe von 35 Milliarden US-Dollar. Die Gesellschaft habe für ihre Flaggschiff-Produktreihe unter dem Namen "Cash Cows ETF" eine Eintragung des Markennamens in Großbritannien eingereicht. Diese Serie setzt auf Qualitätsaktien mit einem hohen freien Cashflow. Die Produktpalette des Hauses umfasst US-Aktien großer wie kleiner Marktkapitalisierung und internationale Titel.

"Es gibt überall Wettbewerb"
Der europäische ETF-Markt ist bereits heftig umkämpft – und es kommen immer neue Anbieter dazu. So übernahm im vergangenen Jahr Ark Invest, die Gesellschaft der Starmanagerin Cathie Wood, das britische Haus Rize ETF. Der niederländische Asset Manager Robeco kündigte an, eine ETF-Serie aufzubauen. Auch Axa Investment Managers war in den ETF-Markt zurückgekehrt.

Den Neuling Pacer ETFs scheint die harte Konkurrenz nicht abzuschrecken. "Es gibt überall Wettbewerb", sagte O'Hara "Financial News" zufolge. "Was wir tun – wir konzentrieren uns auf Bereiche, die innovativ, disruptiv oder einzigartig sind – wird sich auch auf andere Märkte übertragen lassen. Wir glauben, dass wir in Europa genauso wettbewerbsfähig und erfolgreich sein können wie in den USA." Nach dem Aufbau der nötigen Infrastruktur und dem Engagement von ausreichend Mitarbeitern ziele das Haus zunächst auf Intermediäre aus dem Retailsegment.

"Man muss sich das Geld selbst holen"
"Einige Leute haben den europäischen Markt mit der falschen Einstellung betreten. Sie dachten, wenn man Produkte auf den Markt bringt, kommt das Geld schon", sagte O'Hara. "Aber man muss es sich selbst holen." Einige Anbieter hätten ihre Produkte in Europa auf den Markt gebracht und dann ihr Geschäft wieder geschlossen oder verkauft. "Wir haben uns in den letzten ein bis zwei Jahren diesen Schritt eingehend überlegt. Wir glauben, dass wir einen guten Start haben werden." Über die Europa-Pläne von Pacer ETFs hatte zuerst der Branchendienst "ETF Stream" berichtet. (ert)