Der amerikanische Finanzkonzern Ameriprise Financial übernimmt von der BMO Financial Group deren Asset-Management-Geschäft in Europa, Asien, Nahost und Nordafrika (EMEA). Ameriprise ist der Mutterkonzern von Columbia Threadneedle. Für einen Kaufpreis von 845 Millionen Dollar in bar (709 Millionen Euro) soll ein verwaltetes Vermögen in Höhe von 124 Milliarden Dollar (104 Milliarden Euro) den Besitzer wechseln, gab Ameriprise in einer Mitteilung bekannt. Das Haus hatte 2015 seine US-Fondseinheit Columbia mit seiner britischen Fondstochter Threadneedle verschmolzen.

Die kanadische BMO (Kurzform für "Banque de Montréal") wiederum hatte ihr Geschäft in Europa ausgebaut, etwa mit der Übernahme des britischen Fondsanbieters F&C Asset Management im Jahr 2014. Nun ziehen sich die Kanadier jedoch aus Europa zurück. "Columbia Threadneedle passt strategisch und kulturell zu unserem Vermögensverwaltungsgeschäft in der EMEA-Region und ist gut positioniert, um es auf die nächste Wachstumsstufe zu heben", begründet Joanna Rotenberg, Leiterin des Bereichs BMO Wealth Management, den Schritt.

"Außergewöhnliche Wachstumschance"
"Die Übernahme stellt eine außergewöhnliche Wachstumschance dar", erläutert Ted Truscott, Vorstandschef von Columbia Threadneedle, die Gründe für den Deal. "Die Transaktion bringt unsere Strategie voran und verbessert unsere geografische Verbreitung und unsere Diversifizierung nach Anlageklassen, so dass wir mehr Kunden bedienen und mehr ihrer Bedürfnisse erfüllen können."

Durch den Kauf klettert das verwaltete Vermögen von Columbia Threadneedle auf 671 Milliarden Dollar. Auf die EMEA-Region werden nach dem Vollzug der Übernahme 40 Prozent des Gesamtvolumens entfallen. Die Transaktion soll im Schlussquartal 2021 abgeschlossen sein. Die Aufseher müssen dem Vorhaben noch zustimmen. Im Zuge des Deals will die Wealth-Management-Einheit von BMO ihren nordamerikanischen Kunden Investmentprodukte von Columbia Threadneedle anbieten. (ert)