Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der Postbank und des Postbank Filialvertriebs ab dem heutigen Freitag (16.2.) bundesweit zum Streik aufgerufen, wie sie mitteilt. Die Warnstreiks beginnen in Hamburg und werden in den folgenden Tagen auf andere Bundesländer ausgeweitet. Die Streikmaßnahmen betreffen sowohl Filialen als auch Backoffice-Einheiten.

Anlass ist der aus Sicht der Gewerkschaft enttäuschende Auftakt der Tarifverhandlungen mit der Postbank Anfang Februar. "Die gerade erst veröffentlichten Geschäftszahlen der Bank zeigen: Die finanziellen Spielräume für gute Tariferhöhungen sind da. Sie müssen jetzt für einen Ausgleich der Reallohnverluste der letzten Jahre genutzt werden. Schließlich gehören die Beschäftigten der Postbank nicht zu den Spitzenverdienern in der Branche", sagt Verdi-Verhandlungsführer Jan Duscheck.

Mehr Geld und Kündigungsschutz
Die Deutsche Bank als Eigentümerin der Postbank und die Gewerkschaft starteten am 6. Februar die Tarifrunde für die bundesweit rund 12.000 Beschäftigten der Postbank. Im Einzelnen fordert Verdi für die Postbank-Beschäftigten eine Gehaltssteigerung um 15,5 Prozent, mindestens aber um 600 Euro pro Monat. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 250 Euro pro Monat steigen. Azubis sollen zudem die Zusage bekommen, nach erfolgreicher Ausbildung unbefristet übernommen zu werden. Außerdem fordert die Gewerkschaft, den Kündigungsschutz um fünf Jahre bis Ende 2028 zu verlängern.

"Die Beschäftigten haben letztes Jahr Enormes geleistet bei der Zusammenführung der Digitalisierungsprozesse aller Konzernbereiche. Sich jetzt abspeisen zu lassen, ist keine Option. Wir kämpfen für einen guten und wertschätzenden Tarifabschluss und erwarten von den Arbeitgebern ein verhandlungsfähiges Angebot", so Duscheck weiter. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 26. Februar in Frankfurt statt. (jb)