Die Tarifverhandlungen für die Beschäftigen der privaten und öffentlichen Banken werden nicht ohne weitere Arbeitsniederlegungen auskommen. Nachdem erste separat geführte Gespräche mit den Arbeitgebern ohne zufriedenstellende Ergebnisse verlaufen sind, hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) für den heutigen Montag (1.7.) an den Standorten Hannover und Bremen zu einem gemeinsamen ganztägigen Warnstreik aufgerufen.

Die zweite Verhandlungsrunde für die 140.000 Beschäftigten im privaten Bankgewerbe am 17. Juni hatte infolge vorangegangener Streiks und Aktionen zwar zu einem ersten Angebot der Arbeitgeberseite geführt. Dieses sei aber "völlig unzureichend" gewesen, schreibt Verdi in einer Pressemitteilung. Daher müssten die Streikaktivitäten nun ausgeweitet werden. Auch der Auftakt der Verhandlungen um Gehaltserhöhungen für die Mitarbeiter der öffentlichen Banken am 21. Juni hatte nicht zu einer Einigung geführt. Daher sieht Verdi auch hier Arbeitsniederlegungen als unvermeidlich an.

Angebot ist eine "Kampfansage"
Die Gewerkschaft fordert sowohl im privaten als auch im öffentlichen Bankensektor ein Gehaltsplus von 12,5 Prozent, mindestens aber von 500 Euro monatlich. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen. Im öffentlichen Bankgewerbe haben die Arbeitgeber eine Gehaltserhöhung von 9,5 Prozent in drei Stufen bei einer Laufzeit bis Ende 2027 vorgeschlagen. Dieses Angebot sei eine "Kampfansage", die die Beschäftigten jetzt mit einem ersten Warnstreik beantworteten, erklärt Verdi-Gewerkschaftssekretärin Susanne Hylla.

"Die Arbeitgeber der privaten Banken haben sich auch in der zweiten Verhandlungsrunde nur unzureichend bewegt. Der Ärger über das Angebot bei den Beschäftigten ist groß", so Hylla. Der Vorschlag sieht eine Erhöhung der Gehälter um 4,5 Prozent ab dem 1. Oktober 2024 vor, eine weitere von 2,5 Prozent ab dem 1. Oktober 2025 und eine dritte von 1,5 Prozent ab dem 1. Oktober 2026. Zudem soll nach dem Willen der Arbeitgeber die Laufzeit bei 36 Monaten liegen mit vier Nullmonaten bis Ende Mai 2027. Die dritte Verhandlungsrunde für die privaten Banken findet am 3. Juli in Frankfurt am Main statt. (am)