Der aktivistische Investor Nelson Peltz muss eine in London beheimatete Investmentgesellschaft schließen, nachdem er mit unzufriedenen Anteilseignern in Streit geraten war. Dies berichtet die Wirtschaftszeitung "Financial Times". Demnach löst Peltz das 2018 in London notierte, 440 Millionen britische Pfund (rund 510 Mio. Euro) schwere Investmentvehikel Trian Investors 1 auf und zahlt die Anteilseigner aus. Peltz gilt als aktivistischer Investor. Über seine New Yorker Gesellschaft Trian Fund Management beteiligt er sich an Unternehmen und mischt sich lautstark in die Geschäfte ein.

Peltz hat auch die Fondsindustrie ins Visier genommen. Er gilt als vehementer Verfechter einer Konsolidierung der Branche. So war er an Legg Mason beteiligt und im Mai 2019 in den Verwaltungsrat gerückt. Kurz darauf wurde die Übernahme des Boutiquendachs durch Franklin Templeton verkündet. Auch in Janus Henderson ist Trian investiert. Peltz und sein Partner Ed Garden rückten im Februar in den Verwaltungsrat des angelsächsischen Asset Managers, der mit anhaltenden Mittelabzügen ringt.

Notfallsitzung mündet in Auflösung
Nun hat es Peltz jedoch selbst mit aufmüpfigen Investoren zu tun bekommen. Eine Gruppe von Investoren des Londoner Trian-Vehikels drängte darauf, ausbezahlt zu werden. Mit Investments etwa in den Konsumgüterkonzern Unilever hatte das Trian-Vehikel über die vergangenen drei Jahre eine Rendite von mehr als 70 Prozent erzielt. Peltz hingegen wollte die Gesellschaft weiterführen und neue Investitionen tätigen. Das Pikante: Neben den Hedgefonds Pelham Capital und Global Value Fund zählen auch die Fondsgesellschaften Invesco und ausgerechnet Janus Henderson zu den unzufriedenen Anteilseignern. Trian ist auch bei Invesco aktiv.

In einer außerordentlichen Versammlung schassten die Aktionäre den Vorsitzenden des Trian-Vehikels. Auf die Notfallsitzung folgten Verhandlungen zwischen Trian und den Anteilseignern, die in der Auflösung der Londoner Investmentgesellschaft mündeten. Der Vorstand von Trian Investors erklärte am Freitag in einer Mitteilung, dass er "anerkennt, dass ein beträchtlicher Teil der derzeitigen Aktionäre die Möglichkeit haben möchte, sich von ihrer Beteiligung zu trennen". (ert)