Die Übertragung von kapitalbildenden Lebensversicherungen an Gesellschaften außerhalb des eigenen Konzerns – im Fachjargon ein externer Run-off – spaltet die Versicherungsbranche weiterhin. Das hat die Fondsgesellschaft Amundi Deutschland in einer Befragung von rund 100 Entscheidern zutage gefördert. 

46 Prozent der Befragten gaben an, ein externer Run-off, wie die Generali ihn plant,schade dem Image der Branche, während auf der anderen Seite ebenfalls 46 Prozent die Meinung vertreten, die Belange der Versicherungsnehmer seien ausreichend geschützt – allerdings sei eine aktive Informationspolitik notwendig. 

Zu diesem indifferenten Ergebnis passt, dass 71 Prozent der Manager bisher noch nicht über einen Run-off entschieden haben, sondern aktuell weitere Lösungskonzepte prüfen. 17 Prozent planen einen internen Run-off, bei dem sie die alten Bestände selbst abwickeln. Nur 13 Prozent wollen diese abgeben. 

Fondspolicen nur mit Garantien
Amundi hat die Entscheider auch zu Trends bei Fondspolicen befragt: Hier gibt es ein klares Votum der Kunden für Produkte mit Beitragsgarantien. Gut die Hälfte der Umfrageteilnehmer gibt an, dass weniger als ein Zehntel der Neuabschlüsse auf Produkte ohne jedwede Beitragsgarantie entfällt. Bei den Fondskonzepten, die in der fondsgebundenen Lebensversicherung verkauft werden, haben aktiv gemanagte Mischfonds die Nase vorn. 59 Prozent der Befragten geben an, diese Produkte bevorzugt zu verkaufen. Börsengehandelte Indextracker (ETF) haben Zustimmungsquoten von 44 und aktiv gemanagte Aktienfonds von 34 Prozent. Mehrfachnennungen waren möglich. 

Provisionsdeckel? Nein, danke!
Weitgehend einig ist sich die Branche hingegen in ihren Forderungen an den Gesetzgeber: 63 Prozent der Befragten sieht bei der Berechnungsgrundlage für die Zinszusatzreserve den größten gesetzlichen Regelungsbedarf. Hier allerdings hat Berlin bereits reagiert. Mit 23 Prozent der Nennungen folgt der Provisionsdeckel als zweitwichtigstes Thema: 63 Prozent sind entschieden dagegen und geben an, eine Deckelung schade der Branche und dem Vertrieb. 

Amundi fragte auch nach Plänen zur vollständigen Übertragung von Aufgaben auf einen Asset Manager, um Kosten zu optimieren. Hier sieht die Branche offensichtlich eine ganze Bandbreite von Möglichkeiten: 42 Prozent planen dies bei der Einbindung eines Robo-Advisors in die Unit-Linked-Produkte, 27 Prozent bei Fondsresearch und -auswahl oder bei Modellportfolios sowie weitere 27 Prozent bei der Fondsverwaltung. 

"Hier werden wir noch einiges an Bewegung sehen", analysiert Andreas Steinert, Managing Director Head of Third Party Distributors bei Amundi Deutschland, die Ergebnisse: "Ich bin fest davon überzeugt, dass die automatisierte Vermögensverwaltung im Versicherungsmantel die Zukunft der Altersvorsorge ist." (jb)