Columbia Threadneedle zählt mit rund 560 Milliarden Euro ­verwaltetem Vermögen zu Europas größten Asset Managern. EMEA-Vertriebsleiterin Michaela Collet Jackson erläutert in einem Gespräch, das in voller Länge in der neuen Printausgabe von FONDS professionell erschienen ist, wie sich der Fondsanbieter für neue Kundenbedürfnisse positioniert, über Maßstrategien, Sub-Advisory und Low-Cost-Produkte in Großbritannien.

Man verzeichne eine steigende Anzahl von Kunden in segregierten, maßgeschneiderten Strategien, so Collet Jackson. Nicht nur große institutionelle Player wie Pensionskassen oder Versicherungen lassen ihre Assets individuell verwalten. Zunehmend würden auch Vermögensverwalter oder Retailvertriebe umschwenken und für ihre eigenen Fonds Sub-Advisory-Aufträge vergeben. Insbesondere in Italien, Großbritannien, Spanien oder Nordeuropa sei der Trend zum Sub-Advisory schon weit fortgeschritten. Auch im deutschsprachigen Raum könnte das Segment aufgrund von Regulierungs- oder Gebührendruck Fahrt aufnehmen, sagt Collet Jackson.

Klassische Fonds haben weiter Bedeutung
"Vor zehn oder 20 Jahren wurde fast alles im Fondsmantel gemacht", so die Vertriebschefin. "Wenn Sie in die Zukunft blicken, dann werden Fonds zwar weiter ihre Berechtigung haben, um Assets zu poolen. Ein immer größerer Anteil unseres Zuwachses kommt jedoch aus maßgeschneiderten Strategien." Dazu kämen eigene Strategien, die gezielt auf neue Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten werden. Etwa aufgrund des Provisionsverbotes.

Das Provisionsverbot in Großbritannien habe eine Zentralisierung hervorgerufen. "Berater haben nicht mehr die Freiheit, so individuell für einzelne Kunden zu investieren. Da gibt es eine Verlagerung in Richtung Modellportfolios oder Multi-Asset-Lösungen mit unterschiedlichen Volatilitätsbandbreiten", so die Columbia-Threadneedle-Managerin. Um die Bedürfnisse aufzugreifen, biete man zum Beispiel das Sortiment "Universal" an – aktiv gemanagte, kostengünstige Multi-Asset-Lösungen mit einem guten Track Record. "Wir sehen das als Schlüsselangebot für Vermögensberater oder Beraterpools. Das ist ein Trend in Großbritannien, und ich erwarte Ähnliches in Kontinentaleuropa", so Collet Jackson.

Sie sieht drei große Verschiebungen im Vertrieb: "Zentralisierung, Professionalisierung und Innovation. Wir müssen uns da als Organisation anpassen." (eml)


Das gesamte Interview lesen Sie in der neuen FONDS professionell-Printausgabe 2/2023 ab Seite 396 oder nach Anmeldung hier im E-Magazin