Zwei Drittel der europäischen Fondsgesellschaften stecken noch im Anfangsstadium, was die Umsetzung der neuen Finanzmarktregeln Mifid II angeht. Dies ergab eine  Umfrage der britischen Unternehmensberatung JWG. Demnach haben viele Asset Manager noch nicht einmal genau geprüft, inwieweit sie von den Neuregeln betroffen sind und was sie ändern müssen, um diese zu erfüllen.

Mifid II tritt nach einer Verschiebung um ein Jahr Anfang 2018 in Kraft und regelt den Vertrieb von Finanzprodukten in Europa neu. Als Produktanbieter sind die Fondsgesellschaften meist zwar nicht unmittelbar davon betroffen. Indirekt müssen sie jedoch in der Lage sein, ihren Vertriebskanälen die unter der Neuregelung geforderten Daten und Informationen zukommen zu lassen.

Neue Regeln als Wettbewerbsvorteil
Der JWG-Umfrage zufolge sehen sogar 90 Prozent der Befragten ein hohes bis mittleres Risiko, dass sie die Regeln bis zum Mifid-II-Start nicht einhalten können. Im Schnitt beschäftigen sich weniger als fünf Mitarbeiter pro Anbieter mit dem neuen Regelwerk. Die JWG-Umfrage beantworteten 42 Häuser aller Größenordnungen. Ein Drittel der Gesellschaften wiederum versucht immerhin, die neuen Regeln als Chance zu sehen und sich mit cleveren Ideen im Umgang mit Mifid II einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. (ert)