Adrian Durham ist viel auf Reisen. Der Gründer und Vorstandschef der FNZ-Gruppe muss das sein. Denn FNZ hat keinen wirklichen Hauptsitz, sondern verteilt sich auf verschiedene Standorte weltweit. Der Anbieter von maßgeschneiderten IT- und regulierten Dienstleistungen für Finanzinstitute und Vermögensverwalter ist mittlerweile in 26 Ländern in Europa, Nordamerika und einigen Staaten im asiatisch-pazifischen Raum aktiv.

Ein Grund für die globale Präsenz sind viele Zukäufe in den vergangenen Jahren, alleine in Deutschland übernahm FNZ die Ebase, dann die Wertpapiersparte der Augsburger Aktienbank und kürzlich die Fondsdepot Bank. Nun wollen Durham und sein Team sich aber darauf fokussieren, organisch weiter zu wachsen, wie er und Fondsdepot-Bank-Chef Sebastian Henrichs im Interview mit FONDS professionell berichten. Das Gespräch erscheint in Ausgabe 1/2023, die den Abonnenten in den kommenden Tagen zugestellt wird.

Fokus auf Vermittler und Pools
In Deutschland werden Ebase und Fondsdepot Bank sowie der IT-Dienstleister Diamos künftig unter einer Marke präsent sein – der FNZ Deutschland. Chef der Einheit ist Henrichs. Ansprechen wird die FNZ Deutschland zum einen die freien Vermittler – das Geschäft mit ihnen möchte die FNZ ausbauen, indem sie deren Investmentgeschäft besser unterstützt. "Zudem werden wir den Pools maßgeschneiderte Angebote unterbreiten. Wir sprechen außerdem Versicherer sowie mittelständische Banken wie die OLB an, die unsere Plattform im Hintergrund schon für ihre Beratungsstrecke nutzt", sagt Durham. Es gebe in Deutschland viele Institute dieser Größenordnung, für die die Digitalisierung wichtig sei.


Ausgewählte Aussagen aus dem Interview mit Adrian Durham und Sebastian Henrichs finden Sie in der Bilderstrecke oben – einfach weiterklicken!


Früher oder später werde man auch versuchen, bei den großen Banken einen Fuß in die Tür zu bekommen. "Das hat schon in Großbritannien funktioniert, wo viele Großbanken Kunden von FNZ sind", so Durham. Zwar haben die großen Banken in Deutschland ihre eigene Wertpapierabwicklung, FNZ biete aber Lösungen für die gesamte Wertschöpfungskette aus einer Hand, was hierzulande sonst keiner tue. "Das ist ein Vorteil für uns. Hinzu kommt ein anderer Aspekt: Die Systeme vieler Branchenteilnehmer sind alt. Änderungen, etwa wegen regulatorischer Vorgaben, sind teuer. Ihnen bieten wir effiziente Lösungen an", so Henrichs. (jb)