Die Bankhaus Scheich, das unlängst beschlagnahmte Bitcoin im Wert von 100 Millionen Euro für das Land Hessen verkauft hat, will den Geschäftsbereich digitale Assets massiv ausbauen. Die Bank sehe in dem Bereich "starke Wachstumsperspektiven", sagt Nils von Schoenaich-Carolath, Managing Director für Digital Assets, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur "Bloomberg". Der Bereich wachse exponentiell. Anfang 2021 hatte der Bereich digitale Assets rund zehn Mitarbeiter bei Scheich, Ende 2021 schon 40 – Ende 2022 sollen es 100 sein.

"Bisher ging es vor allem um den Handel von Kryptowährungen. Künftig wollen wir auch in den Handel mit tokenisierten Assets einsteigen. Wir arbeiten an ersten Produkten", erklärt von Schoenaich-Carolath. Bei der Tokenisierung werden reale Vermögenswerte in kleine, handelbare Einheiten aufgeteilt. Die Möglichkeiten dafür reichen von Immobilien über klassische Wertpapiere wie Bonds bis hin zu Kunstwerken.

Monatlich eine Milliarde Euro Krypto-Handelsvolumen
Gegründet wurde die inhabergeführte Bank 1985 in Frankfurt. Sie fungierte zunächst hauptsächlich als Market Maker für Aktien und Anleihen. Seit 2018 beschäftigt sie sich auch intensiv mit digitalen Assets. Laut von Schoenaich-Carolath handelt das Geldhaus inzwischen jeden Monat über eine Milliarde Euro an Kryptowährungen.

Scheich bedient zwar ausschließlich professionelle Anleger und Institutionelle, doch auch Retailkunden haben indirekt mit der Bank zu tun. Denn zu den Partnern zählt etwa der Handy-Broker Trade Republic. Wenn deren Kunden nun Bitcoin kaufen oder verkaufen, wird das im Hintergrund über Scheich abgewickelt. (mb)