Moody's senkte das Einlagenrating der Bank Julius Bär von "Aa3" auf "A1" und das Emittentenrating von "A2" auf "A3" und versah die Beurteilungen mit einem negativen Ausblick. Die Konzerngesellschaft Julius Bär Gruppe behielt ihr Emittentenrating von "Baa1", der Ausblick wurde jedoch ebenfalls auf negativ gesetzt. Das erklärte Moody's in einer Mitteilung.

Moody's warnte vor einer weiteren Verschlechterung, "wenn die Gruppe es nicht schafft, ihre Governance, Risikokultur und Risikobereitschaft effektiv anzugehen". Die Ratingagentur verwies auf eine "Kultur der höheren Risikotoleranz im Vergleich zu ihren engsten Wettbewerbern im Private Banking, die das Kreditprofil der Gruppe schwächt, das angesichts ihrer guten Kapitalausstattung und starken Liquidität ansonsten solide ist".

Die Aktien der zweitgrößten Bank der Schweiz sind im November um rund 20 Prozent eingebrochen, nachdem Kredite in Höhe von 606 Millionen Franken an die Immobilien- und Handelsgruppe Signa des österreichischen Geschäftsmanns René Benko bekannt wurden.

Julius Bär steht auf einer Liste von Gläubigern der insolventen Dachgesellschaft Signa Holding. Die Bank hat bisher 70 Millionen Franken an Risikovorsorge im Zusammenhang mit den Krediten gebildet. Analysten erwarten allerdings weitaus höhere Verluste. (mb/Bloomberg)